
4 Cities.
Michael Gmasz.Interpret: Nicolas Altstaedt, Fazil Say
Label: Warner Classics
EAN: 190295867249
Mit Fazil Say und Nicolas Altstaedt haben sich zwei herausragende Musiker der noch jüngeren Generation zusammengefunden, die beide gut und gerne als Grenzgänger zwischen den verschiedenen Genres genannt werden können. So haben sie auch auf ihrer jüngsten CD Werke unterschiedlichster Stile zusammengestellt, die von Debussy über Janáček und Schostakowitsch bis hin zu Musik von Fazil Say selbst reichen. Ein spannender und höchst gelungener Tanz auf dem sprichwörtlichen Vulkan, der jederzeit auszubrechen droht.
Sowohl Fazil Say als auch der Cellist Nicolas Altstaedt sind für ihre expressive Interpretationskunst bekannt, und auf ihrer aktuellen CD stellen sie diese eindrucksvoll unter Beweis. Die Cellosonate „Four Cities“ von Fazil Say entführt uns als Hörer in 4 türkische Städte, die im Leben Fazil Says eine bedeutende Rolle gespielt haben. Von der Ostanatolischen Stadt Sivas, in der er als junger Student Konzerte gegeben hat geht die Reise weiter nach Hopa an der georgischen Grenze. In Ankara, der türkischen Hauptstadt, hat Fazil Say das Licht der Welt erblickt und das beliebte Reiseziel Bodrum, auch als „türkisches Saint-Tropez“ bezeichnet, bildet den beschwingten Höhepunkt dieses Werkes. Man fühlt sich dabei tatsächlich mitten hineinversetzt ins blühende Barleben der Metropole an der Ägäis.
Neben der Weltersteinspielung von Fazil Says „Four Cities“ überzeugt vor allem die Aufnahme der Cellosonate von Claude Debussy. Altstaedt und Say bringen dabei ihre Instrumente zum Singen und kosten den schwelgerischen Klang des Impressionisten voll aus. Im Finale findet sich eine spielerische Leichtigkeit, die pure Zuhör-Freude vermittelt. Dazu gesellen sich noch Leoš Janáčeks „Pohádka“ und als grande Finale die Cellosonate op. 40 von Dmitri Schostakowitsch, die von zart bis hart allerlei Abstufungen zu bieten hat. Und apropos Singen… zum Glück bleibt es auf dieser CD bei den singenden Instrumenten und Fazil Say hält sich tatsächlich vornehm zurück, mit seinen doch immer wieder irritierenden Sing- und Summeinlagen. So steht den gut 72 Minuten Musikgenuss nichts im Weg. (mg)