
À l’Opéra.
Michael Gmasz.Interpret: Natalie Dessay uvm.
Label: Erato
EAN: 0190295057787
Es ist schon ein gewaltiges Raunen durch die Opernwelt gegangen, als Natalie Dessay in Juni 2013 angekündigt hat, sich bald von der Oper zurückzuziehen und nur noch als Schauspielerin auftreten zu wollen bzw. andere Musikprojekte zu verfolgen. Die dieswöchige CD der Woche erinnert an ihre Tage auf den großen Opernbühnen mit einigen ihrer Glanz- und Paraderollen.
Lakmé bei Délibes, Olympia in Hoffmans Erzählungen von Offenbach und die Königin der Nacht in Mozarts Zauberflöte. Das waren die Rollen, die für Natalie Dessay den Grundstein für eine Weltkarriere an den internationalen Opernbühnen gelegt haben. Wiener Staatsoper, Metropolitan Opera New York, Covent Garden in London und vor allem auch die großen französischen Opernhäuser – sie alle haben als musikalische Heimat der Sopranistin gegolten. Vom lyrischen Koloratursopran hat sich Dessay mehr den dramatischeren Partien des französischen und italienischen Repertoires zugewandt, bis hin zu Marie, Lucia, Manon und schließlich Violetta in Verdis La Traviata. Ihrer großen Leidenschaft für Mozart und vor allem auch für Händel hat sie dabei immer Raum gelassen.
Unter dem Titel À l’Opéra hat Erato ein Album mit einer großen Bandbreite an Dessay’schem Repertoire veröffentlicht. Einige der zuvor erwähnten Rollen und noch viel mehr gibt es nun drei CDs zu erleben und diese Aufnahmen sind ein wahres Erlebnis. Alleine die kadenzähnlichen Beginntakte der Air des Chlochettes aus Lakmé wären es schon wert, diese CD zu erwerben. Hier und bei so vielen anderen Aufnahmen wird mir wieder bewusst, welche Qualität Natalie Dessay als Opernsängerin auf die Bühne oder ins Studio gebracht hat. Ein Pianissimo in höchsten Höhen, blitzsaubere und technisch perfekte Koloraturen und Spitzentöne, aber auch eine kräftige Mittellage und ein Ausdruck, der all ihren Rollen eine unglaubliche Glaubwürdigkeit beschert hat. Eine CD Box als sehnsuchtsvolles Erinnern an eine der ganz Großen! (mg)