
Bach: Kantaten für Sopran.
Michael Gmasz.Interpreten: Carolyn Sampson, Freiburger Barockorchester, Petra Müllejans
Label: harmonia mundi
EAN: 3149020225226
Sopranistin Carolyn Sampson und das Freiburger Barockorchester beschäftigen sich auf ihrem aktuellen gemeinsamen Album mit Kantatenwerken aus Johann Sebastian Bachs Zeit der „ersten Reife“, wie Bach-Biograf Philipp Spitta die Weimarer Jahre genannt hat.
„Sehet in Zufriedenheit tausend helle Wohlfahrtstage, dass bald bei der Folgezeit eure Liebe Blumen trage!“ heißt es in Arie aus der Hochzeitskantate „Weichet nur, betrübte Schatten“ BWV 202. Große Zufriedenheit stellt sich jedoch nicht nur beim Hören dieser Arie, sondern des gesamten neuen Albums von Carolyn Sampson und dem Freiburger Barockorchester ein. Federleicht führt die englische Sopranistin ihre Stimme durch die Kantaten BWV 152, 199 und 202, stets in Einklang mit den jeweiligen Soloinstrumenten der Freiburger. Teilweise ohne Vibrato und Tremolo, und wenn dann sehr bewusst und gezielt eingesetzt, singt Sampson mit einer Textverständlichkeit, die das Kantatengeschehen fast plastisch vor dem eigenen Auge entstehen lässt.
Das Freiburger Barockorchester wird in dieser Aufnahme von Konzertmeisterin Petra Müllejans geleitet, ihr Kollege Gottfried von der Goltz ist als Viola d’Amore Solist mit dabei. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle auch die Blockflötistin Isabel Lehmann, hervorheben aber vor allem die Oboistin Katharina Arfken, die in allen drei Kantaten wirklich Großes zu bewältigen hat. Seien es die herrlichen Duette zwischen Oboe und Stimme in BWV 202 in denen sie ihren Klang jener der Stimme von Carolyn Sampson angleicht, oder aber die großen Solopartien in den beiden anderen Kantaten, vor allem in der Klagearie in BWV 199. Hut ab! Auch sonst erweist sich das Freiburger Barockorchester wieder als Garant für gelungenen Bach. Ein gut gemachtes Musikbett, in dem sich schließlich auch Bassbariton als Gast sehr wohl zu fühlen scheint. (mg)