
J. S. Bach: Matthäus-Passion.
Ursula MagnesSchon erstaunlich. Im Jahr 1870 hört der Philosoph Friedrich Nietzsche im Basler Münster Bachs Matthäus-Passion und beschrieb sein aufgeregtes Erstaunen mit folgenden Worten: „In dieser Woche habe ich dreimal die Matthäuspassion des göttlichen Bach gehört, jedesmal mit demselben Gefühl der unermesslichen Verwunderung. Wer das Christentum völlig verlernt hat, der hört es hier wirklich wie ein Evangelium.“
Für viele Menschen stellt die Matthäus-Passion eine besondere Form der Einkehr und des Miterlebens der Leidensgeschichte Jesu dar. Die Kraft der Choräle, die betrachtenden Arien, Bachs kunstvoller Umgang mit musikalisch rhetorischer Symbolik. Das weckt auch weit nach dem 18. Jahrhundert große Zustimmung. Am Karfreitag senden wir heuer eine aktuelle Aufnahme, die erst letztes Jahr viele positive Kritiken erhalten hat: der Bachchor und das Bachorchester Mainz unter Ralf Otto mit zahlreichen prominenten Solistinnen und Solisten. mehr