
Jesus in Leipzig.
Ursula MagnesMichael Maul ist der Intendant des Bachfest Leipzig. Er hat schon letztes Jahr gezeigt, dass ihn auch Corona nicht stoppen kann, seine Berufung als Musikwissenschaftler einerseits und leidenschaftlicher Veranstalter andererseits in die Tat umzusetzen. Die Begeisterung für die Musik Johann Sebastian Bachs mit Menschen in Leipzig UND weltweit zu teilen, auch wenn sie bedauerlicherweise nicht nach Leipzig reisen können. Die Stadt Leipzig, das „Bayreuth der Bachliebhaberinnen und -liebhaber“. Gut eine halbe Million Menschen haben am Karfreitag 2020 die Johannes-Passion aus der Leipziger Thomaskirche über den Live-Stream geschaut und haben ebenso mitgesungen! Die besondere Fassung für Tenor, Cembalo, Orgel und Schlagwerk sorgte für Furore und brachte auch eine Nominierung für den Opus Klassik ein.
Nach dem „Kantaten-Ring“ mit Bachs 30 subjektiv besten Kantaten erzählt das Bachfest Leipzig heuer die Lebensgeschichte Jesu anhand von Kantaten. Bachs Messias lautet der Titel, der klarerweise etwas mit dem Jahrgangskollegen Georg Friedrich Händel und dessen wohl berühmtestem Oratorium kokettiert. Musikchefin Ursula Magnes hat mit Michael Maul über das heurige Festival per Live-Stream und einigen wenigen Glücklichen in den Kirchen gesprochen. Über die eigens eingerichtete Streaming-Plattform bachfromhome.live, Entdeckungen im Bach-Archiv und das wegweisende Buch von Joseph Ratzinger, Papst Benedikt XVI., dessen Trilogie über Jesus von Nazareth. Sowie einem außergewöhnlichen Geleitwort des papa emeritus.