
Braunfels: op.25, op.89.
Michael Gmasz.Interpret: Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Gregor Bühl
Label: Capriccio
EAN: 845221053547
Der Dirigent Gregor Bühl beschäftigt sich seit geraumer Zeit sehr intensiv mit der Wiederentdeckung und Aufarbeitung des Werkes von Walter Braunfels. Bei Capriccio sind in den vergangenen Jahren bereits mehrere CDs mit Konzert- und Orchesterwerken erschienen. Zwei Höhepunkte des orchestralen Schaffens von Walter Braunfels hat Gregor Bühl kürzlich mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz veröffentlicht.
„Das seelisch und musikalisch unmittelbar Überzeugendste und Erlebbarste, was es geben kann!“ Solch lobende Worte hat einst der legendäre Musikwissenschafter Alfred Einstein über die Fantastischen Erscheinungen über ein Thema von Hector Berlioz, op.25, von Walter Braunfels gefunden. Braunfels hat darin seinem großen Idol Berlioz ein klingendes Denkmal gesetzt, das ein anderer Kritiker kurz nach der Uraufführung im Jahr 1920 als „klingende Schönheit“ bezeichnete. Anders im Stil, aber nicht weniger klar, uneitel und „schön“ auch die Sinfonia brevis, knapp 30 Jahre später entstanden.
Es sind zwei klangvolle, spannende Werke, die sich Gregor Bühl mit seiner Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz für die jüngste CD ausgesucht hat. Äußerst abwechslungsreich klingen die verschiedenen Erscheinungen nach Berlioz, bestens disponiert dabei vor allem das Holzregister, das durchaus gefordert ist. Gibt es hin und wieder dezente, kleiner besetzte Passagen, so ist es doch vorwiegend der saftige Orchesterklang, der sowohl der Musik Braunfels‘ als auch der Interpretation Bühls entspricht – Auch in der Sinfonia brevis, die klanglich noch sehr in der Zeit der Spätromantik beheimatet ist. Das ist wirklich großartige Musik, die auch ihren Weg in den Konzertsaal wieder finden müsste! (mg)