
Brennpunkt Afghanistan.
„Meine Cousinen verstecken sich jede Nacht, aus Angst verschleppt zu werden“, erzählt Negina Naseri, „wenn mein Handy läutet, suche ich mir einen ruhigen Ort zum Telefonieren – weil ich Angst habe, gleich eine Todesnachricht überbracht zu bekommen.“ 2012 ist die Jus-Studentin selbst mit ihren Eltern und Geschwistern aus Afghanistan nach Österreich geflohen. Jetzt bangt sie um Freunde und Familie im Herkunfsland. „Es fühlt sich an, wie eine Realität gewordene Apokalypse.“
Die US- und NATO-Truppen sind aus Afghanistan abgezogen. Nahezu das gesamte Land befindet sich in der Kontrolle der Taliban. Wie prekär ist die humanitäre Situation vor Ort? Wird Hilfeleistung von den Taliban zugelassen? Was hat die islamistische Gruppierung vor? Und welche Verantwortung trägt Österreich in alledem? Nachgefragt bei Negina Naseri, Jus-Studentin und Frauenrechts-Aktivistin, Ruth Schöffl, UNHCR Österreich, Nahost-Experte Thomas Schmidinger und Lukas Gahleitner-Gertz, Asylkoordination Österreich.
Gestaltung: Marlene Groihofer.
Foto: pixabay