
Cellokonzerte von Haydn und Mozart.
Michael Gmasz.Interpreten: Norbert Anger, Dresdner Kapellsolisten, Helmut Branny
Label: Querstand
EAN: 4025796016192
Die beiden Konzerte für Violoncello in C und D-Dur von Joseph Haydn, das C-Dur Konzert ja erst 1961 in Prag wiederentdeckt, gehören zum Stammrepertoire jeder Cellosolistin und jedes Cellosolisten unserer Zeit. Zwei Meisterwerke aus einer Epoche, die sich sonst kaum solistisch mit diesem Instrument beschäftigt hat. Auch Wolfgang Amadeus Mozart hat, da offenbar nicht notwendig, kein Cellokonzert komponiert. Diesen Umstand hat der legendäre Cellist und Komponist Gaspar Cassadó „korrigiert“ und hat sich ein mozartsches Konzert, jenes für Horn in Es-Dur, für sich selbst zurecht gelegt und arrangiert.
Norbert Anger gehört zu den bemerkenswertesten Interpreten seines Faches, auch wenn sein Name hier in Wien nicht so bekannt ist, wie in anderen Kunstmetropolen wie Paris, Moskau, Berlin oder Dresden. In Letzterer hat er vor einigen Jahren auch sein musikalisches Zuhause gefunden, als Solocellist der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Mit verschiedenen Mitgliedern „seines“ Orchesters, die seit 1994 unter dem Namen Dresdner Kapellsolisten firmieren, hat er nun unter der Leitung von Helmut Branny das klassische Cellorepertoire eingespielt.
Virtuos, mit überzeugender Technik, makelloser Sauberkeit und sattem Celloton nähert sich Nobert Anger auf seinem Montagnana Cello den beiden Werken von Joseph Haydn. Stets als Solist klanglich präsent und doch mit dem Orchester im Einklang, was auch an der hörbar hervorragenden Aufnahmequalität liegt. Die begleitenden Dresdner Kapellsolisten spielen auf modernem Instrumentarium, sind aber ebenfalls mit den Gepflogenheiten der historischen Aufführungspraxis vertraut. Daraus entsteht eine klangliche Mischung, der sich auch Thomas Fey mit seinen Heidelbergern verschrieben hat.
Mozarts Hornkonzert in Es-Dur wurde von Gaspar Cassadó nicht nur nach D-Dur transponiert und für Cello umgeschrieben, sondern er hat sowohl besetzungstechnisch als auch kompositorisch in dieses Werk eingegriffen. Kürzungen da, Erweiterungen dort und so entstand ein Werk, das sich so durchaus auch des Öfteren für den Konzertsaal anbieten würde. Gerne mit Norbert Anger, und noch lieber hier in Wien! (mg)