
Concerti per Esterházy.
Michael Gmasz.Interpret: Marco Ceccato, Amandine Beyer, Gli Incogniti
Label: harmonia mundi
EAN: 3149020934821
Concerti per Esterházy ist der Titel der aktuellen CD von Amandine Beyer und ihrem Ensemble Gli Incogniti. 3 Werke Joseph Haydns sind darauf zu erleben, die er für seinen fürstlichen Arbeitgeber bzw. zu dessen Unterhaltung komponiert hat. Michael Gmasz hat sich auf Haydnklang auf Darmsaiten eingelassen und hat großen Gefallen daran gefunden.
„Ich war auf keinem Instrument ein Hexenmeister, aber ich kannte die Kraft und Wirkung aller; ich war kein schlechter Klavierspieler und Sänger, und konnte auch ein Konzert auf der Violine vortragen.“ Eine vielzitierte Äußerung Joseph Haydns gegenüber seinem Biografen Georg August Griesinger, die von großer Bescheidenheit zeugt oder den großen Meister als Tiefstapler entlarvt. Aus vielerlei Quellen ist nämlich ersichtlich, dass er sowohl als Pianist als auch als Sänger höchstes Ansehen genossen hat. Und auch das Violinspiel muss er sehr gut beherrscht haben, leitete er doch sein Orchester am Hofe Esterházys oft von der Violine aus. Dass er seine Violinkonzerte allerdings selbst gespielt hat, kann die Musikwissenschaft bis heute nicht beweisen, für wen sie z.T. komponiert wurden, ist jedoch bekannt – „fatto per il Luigi“ – gemacht für Luigi, also Luigi Tomasini, den eigentlichen Konzertmeister der Esterházy’schen Hofkapelle.
Die Geigerin Amandine Beyer, bekannt als großartige Interpretin vor allem barocker Werke, und der Cellist Marco Ceccato haben nun gemeinsam mit Gli Incogniti 2 Violinkonzerte und das Cellokonzert in C-Dur von Haydn auf Originalinstrumenten aufgenommen. Beide Solisten haben einen sehr musikantischen Zugang zur Interpretation gewählt. Vor allem Amandine Beyer gönnt sich viele Freiheiten im Tempo, in Geschwindigkeit von Läufen, Punktierungen, Dynamik etc. Gli Incogniti, für diese Aufnahme etwas vergrößert, folgen ihr auf den Fuß. Herrlich tänzerisch entwickelt sich da z.B. der dritte Satz des C-Dur Violinkonzertes und auch in den langsamen Sätzen hauchen sie der Musik mit Blick nach vorne Leben ein. Ein schwungvolles Fest klassischer Violinmusik. Haydn hätte wohl seine Freude daran gehabt. (mg)