
„Der Tag kommt.“
Gerhard Eineder wird sterben.
Eineder hat Krebs – und lässt sich nicht behandeln. Chemotherapie oder Bestrahlung? Er hat sich für Reisen entschieden. Fährt nach Hamburg, Barcelona, Rom. Seine Krankheit hindert ihn nicht daran. „Ich war ein normalaussehender Mensch“, erzählt er. Im Mai 2017 heiratet seine Tochter, auch da geht es Eineder noch gut. Ein paar Wochen später tauchen erstmals Metastasen auf – direkt außen am Hals. Seitdem muss er immer wieder für einige Wochen auf die Palliativstation des Krankenhauses „Göttlicher Heiland“, wenn die Schmerzen unerträglich werden. Angst vor dem Tod hat er nicht: „Es ist wie es ist“, sagt Eineder, „ich mache mir nichts vor.“ Und dennoch ist ihm eines wichtig: so gut wie möglich zu leben.
Worum geht es eigentlich im Leben? Das fragen sich viele, die lebensbedrohende Krankheiten haben, weiß die Hospizbegleiterin Bettina Mantz. Sie setzt sich dafür ein, Menschen mit einer Diagnose Krebs nicht schon als Sterbende anzusehen: „Tatsache ist: Wir alle haben im Moment unserer Geburt wie einen Stempel die Diagnose Tod auf unser Leben gedrückt bekommen.“