
Francesco Grillo.
Monika JarosAuf seiner fünften CD präsentiert der italienische Pianist und Komponist Francesco Grillo ein für ihn ungewohntes Programm. Bislang vor allem mit eigenen Werken hervorgetreten, in denen er Klassik und Jazz zusammenführt, erscheint die Hinwendung zum Barocken unerwartet. Auf den zweiten Blick ist es allerdings weitaus weniger fernliegend als gedacht, kann Grillo doch auf eine klassische Ausbildung am Konservatorium Giuseppe Verdi in Mailand sowie an den Akademien von Imola und Cremona zurückgreifen. Grillo nennt die Übertragung der Vivaldi-Partitur der „Vier Jahreszeiten“ „eine einzigartige Erfahrung. Zu meiner großen Überraschung eignete sich dieses bewundernswerte Werk nämlich in ganz natürlicher Weise für die Aufführung mit Perkussionsinstrumenten wie dem Klavier. Obwohl ich diese sehr berühmten Konzerte wie die meisten von uns bereits als Kind kennen gelernt habe, konnte ich ihren beschreibenden Wert erst durch die vertiefende Auseinandersetzung besser schätzen lernen. Ihre Modernität erhält durch die Verwendung von Harmonie, Melodie und musikalischer Poesie sowie den typisch italienischen Erfindungsgeist und Stil eine zeitlose Dimension.“
Die Bach’sche Violinpartita bringt Grillo in der bewährten Transkription durch Sergej Rachmaninow. Vivaldi und Bach dargeboten mit barockem Fingerspitzengefühl.