
Frühling in Wien.
Michael Gmasz.Interpreten: Wiener Symphoniker, Manfred Honeck
Label: Wiener Symphoniker
EAN: 4260313960118
Alle Jahre wieder gehört der „Frühling in Wien“ im goldenen Musikvereinssaal zu den Konzerthöhepunkten im Kalender der Wiener Symphoniker. Seit über 40 Jahren bereits gibt es dieses Konzert, das sowohl von den jeweiligen Chefdirigenten, als auch von besonderen Gästen dirigiert wird. Während heuer, am 15. und 16. April, ein musikalischer Sprung über den großen Teich mit Bernstein und Gershwin das Publikum begeistern wird, haben die Wiener Symphoniker im vergangenen Jahr eine Reise durchs ländliche und städtische Österreich unternommen. Im Eigenverlag ist kürzlich die Aufnahme des Konzertes unter Manfred Honeck auf CD erschienen und sie ist wirklich prächtig gelungen.
Manfred Honeck wollte mit dem Programm von Frühling in Wien eine Verbindung zwischen ihm, dem Orchester und unserer Heimat herstellen. So kam es zur Auswahl der Musikstücke von Carl Michael Ziehrer, Franz von Suppé, Max Schönherr und Eduard Strauß, aber auch von Ludwig van Beethoven und Richard Strauss. Eine Reise vom Land in die Stadt, die uns von „Bäuerlichem“ in Form der Ouvertüre zu „Dichter und Bauer“, dem 3. Satz aus der „Pastorale“, genannt lustiges Zusammensein der Landleute, und dem „Bauerngalopp“ bis hin zu den „Weana Madln“, der „Praterfahrt anno 1880“ und der Schnellpolka „Wien über alles“ führt. Dazu, quasi als süße Garnitur, gibt es auch noch Städtisches von Richard Strauss, aus seinem 1924 an der Wiener Staatsoper uraufgeführten Ballett Schlagobers. Eine Neuentdeckung, bei deren Klang man sich fragen muss, warum dieses Werk von den großen Wiener Bühnen verschwunden ist.
Es ist aber nicht vorwiegend die thematische Stringenz, die diese CD äußerst reizvoll macht, sondern vor allem die musikalische Umsetzung der Wiener Symphoniker unter Manfred Honeck. Da gelingt so ziemlich alles, was das Wiener Herz begehrt. Vom tänzerischen Schwung in den Walzern und Polkas, über die, für das Wienerische so wichtigen, Riterdandi und Accelerandi bis hin zu den schmelzenden Soli des Cellisten Christoph Stradner und des Konzertmeisters Florian Zwiauer. Ein wahrer Genuss, diese Reise gemeinsam mit den Symphonikern zu unternehmen und es ist fast zu schade, dass sie nach nicht ganz einer Stunde auch schon wieder zu Ende ist. (mg)