
Georg Schumann: Symphonie op.42, Ouvertüren.
Michael Gmasz.Interpret: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, James Feddeck
Label: cpo
EAN: 761203511020
Kennen Sie Georg Schumann? Nein, er ist nicht der unbekannte Bruder, Neffe oder Enkel seines berühmten Namensvetters Robert. Und trotzdem war er zu Lebzeiten ein angesehener Komponist, Pianist und vor allem auch Musikpädagoge. Das deutsche Symphonie-Orchester Berlin hat sich unter der Leitung von James Feddeck jüngst mit einigen seiner großen Orchesterwerke auseinandergesetzt.
Ausgebildet von Carl Reinecke, Begegnungen mit Liszt, Brahms, Rubinstein, Mahler oder Bruch, über ein halbes Jahrhundert Leiter der Sing-Akademie zu Berlin, Leiter der Meisterklasse für Komposition an der preußischen Akademie der Künste in Berlin, langjähriger regelmäßiger Gast bei den Berliner Philharmonikern usw. All das sind untrügliche Zeichen für die Bedeutung von Georg Schumann als Komponist, Pianist, Dirigent und Pädagoge. Musikerinnen und Musiker der nachfolgenden Generationen müssten ihm nach wie vor unendlich dankbar sein, hat er doch gemeinsam mit Richard Strauss und anderen die Genossenschaft Deutscher Tonsetzer, die heutige GEMA, ins Leben gerufen. Und trotzdem findet sich sein Name heutzutage nicht mehr auf Konzertprogrammen, geschweige denn in CD Katalogen. Umso erfreulicher ist es, Georg Schumann nun bei cpo wieder zu entdecken.
„Die neue Tonschöpfung ist breit ausgesponnen, weiß jedoch den Zuhörer bis zum letzten Takt zu fesseln“ – schrieb einst ein Rezensent nach einer Aufführung der Symphonie in f-Moll. Ein Urteil, dem auch heute nichts hinzuzufügen ist. Auf der CD des deutschen Symphonie-Orchesters Berlin unter der Leitung des jungen Amerikaners James Feddeck finden sich neben dem Monumentalwerk in f-Moll noch die beiden konzertanten Ouvertüren „zu einem Drama“ und „Lebensfreude“. Als Neuromantiker hat man ihn in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bezeichnet, als Spätromantiker sieht man ihn in wissenschaftlichen Kreisen aus heutiger Sicht. Vielleicht haben seine Werke nicht die Tiefe eines Johannes Brahms oder die Kreativität eines Richard Strauss, originell und hörenswert sind sie allemal. (mg)