
Haydn: Die Uhr, Mozart: Jupiter.
Michael Gmasz.Interpreten: Klangkollektiv Wien, Rémy Ballot
Label: Gramola
EAN: 9003643992399
Seit einigen Jahren musiziert Dirigent Rémy Ballot mit den Musikerinnen und Musikern des Klangkollektiv Wien. Ein Orchester, das sich auf teils weniger bekannte aber auch teils sehr berühmte Werke der Wiener Klassik fokussiert. Aus letztgenannter Kategorie stammen die beiden Symphonien auf dem aktuellen Album.
Mit Franz Schubert hat das Klangkollektiv vor drei Jahren sein vielbeachtetes Debüt gefeiert. Es folgte anlässlich des Beethovenjahres 2020 die Eroica gepaart mit Egmont und mit Mozart und Haydn machen die Musikerinnen und Musiker rund um Dirigent Rémy Ballot und den Klarinettisten und Orchestermitbegründer Norbert Täubel nun das Quartett der Wiener Klassik voll, wenn man Schubert hier noch zu den Klassikern zählen möchte. Mozarts „Jupiter“-Symphonie trifft dabei auf Haydns „Die Uhr“ – also zwei Werke, die man als geneigter Klassikhörer durchaus im Ohr hat.
Zur Eröffnung aber eine schwungvolle, mit dynamischen Akzenten gespickte Figaro-Ouvertüre, mit bestens disponierten Bläsern und exakt eingestellten Streichern. So kann eine CD losgehen. Nicht minder knackig im Spiel, zügig im Tempo und freudig im Musizieren die beiden schon angesprochenen Symphonien von Haydn und Mozart. Ich habe das Gefühl, Rémy Ballot wählt einen sehr freien und undogmatischen Zugang und lässt der Musik ihren Lauf. So entsteht in vielen Fällen ein natürlicher Zug nach vorne, der auch den langsamen Sätzen eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Entstanden ist die Aufnahme im Lorely Saal in Penzing, in dem das Klangkollektiv Wien mittlerweile eine Art Heimat gefunden zu haben scheint. Übrigens ist es ein, soweit ich aus vertrauensvoller Quelle weiß, kaum bearbeiteter Konzert-Live-Mitschnitt, der die Stimmung und Atmosphäre des Konzertes sehr gut über die Lautsprecher bringt. (mg)