
impressions.
Michael Gmasz.Interpret: Sophie Dervaux, Sélim Mazari
Label: Berlin Classics
EAN: 885470017082
Wer das Fagott als Soloinstrument bisher nur als Großvater in Peter und der Wolf oder als Teddybär bei Ganglberger gekannt hat der sollte heute besonders aufmerksam zuhören. Sophie Dervaux hat kürzlich ihr Solodebüt mit Klavierbegleitung veröffentlicht und Michael Gmasz ist von den impressions, so der Titel der CD, schwer beeindruckt.
Als Kind hat sich Sophie Dervaux zuerst für die Gitarre entschieden und dann zur Klarinette gewechselt. Erst ein Ausflug zu einer Instrumentenvorstellung in Versailles, auf Wunsch ihres kleinen Bruders wohlgemerkt, bei der sie das Fagott kennenlernen und ausprobieren durfte, hat das Interesse geweckt und eine bis heute andauernde Faszination ausgelöst. Der Rest ist Geschichte, wie es so schön heißt. Beginn der Ausbildung in Versailles, Conservatoire in Lyon, Wechsel an die Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin, Diplom, Karajan-Akademie in Berlin, Solokontrafagottistin bei den Berliner Philharmonikern und seit 2015 Solofagottistin bei den Wiener Philharmonikern. Dazu Preise bei renommierten internationalen Wettbewerben. Und nun ist Sophie Dervaux erstmals solistisch mit Klavierbegleitung auf CD zu erleben.
Gemeinsam mit dem Pianisten Sélim Mazari hat sie ein rein Französisches Programm aufgenommen, beginnend mit der Saint-Saëns Sonate über bekannte und teils eigens arrangierte Preziosen von Hahn, Ravel, Fauré und Debussy bis hin zur Sonate von Koechlin, Musik von Dutilleux und dem abschließenden modernen Werk von Roger Boutry. Bekanntes trifft auf Unbekanntes, meist mit melancholischer, impressionistischer Anmutung und immer so, als ob Sophie Dervaux die Werke mit ihrem Instrument singen würde. „Ich kann nicht schön singen“ schreibt sie zu ihrer CD, „aber mit dem Instrument geht es.“ Und wie das geht. In allen Höhen und Tiefen, die das Fagott zu bieten hat. Gleichzeitig ein wundervoller Beitrag in Sachen Repertoireerweiterung und Musikvermittlung dahingehend, dass das Fagott weit mehr kann, „als nur der lustige Clown zu sein.“ (mg)