Perspektiven

Journalistenpreis „Andere Zeiten“ für Stefanie Jeller

16. September 2016, 17:30 Uhr

Preisverleihung: Patrik Schwarz (links), Stefanie Jeller (Mitte), Jörg Herrmann (links)
Preisverleihung bei "Andere Zeiten" in Hamburg. Patrik Schwarz (links), Stefanie Jeller (Mitte), Jörg Herrmann (links)

Das radio klassik Stephansdom-Feature Am Anfang war die Flucht von Stefanie Jeller wurde  am 16. September 2016 in Hamburg mit dem Journalistenpreis „Andere Zeiten“ ausgezeichnet.

Wir zeichnen heute Stimmen aus! Denn Journalisten müssen mit ihrer Stimme überzeugen“, so Patrik Schwarz (Die Zeit) in seiner Laudatio zur Verleihung des „Andere Zeiten“-Journalistenpreises am Freitag, 16. September 2016, in Hamburg. Aus der Fülle der Berichte zum Thema Flucht habe die Jury drei Einsendungen ausgewählt, deren Autorinnen eines gemeinsam sei. Sie machen „die Stimmen der anderen, der Geflüchteten hörbar“.

Neben dem Bayern2-Radiofeature „Psychotrauma Flucht“ von Gabriele Knetsch (1. Preis) und Annabel Wahbas Beitag im Zeit-Magazin „Mein arabischer Vater“ (2. Preis) ging der dritte Preis an Stefanie Jeller von radio klassik Stephansdom in Wien für ihr Hörfunk-Feature Am Anfang war die Flucht. Die 25-Minuten-Sendung  (23.12.2015) ist eine Text- und Musik-Collage, moderne Fluchtgeschichten von heute wechseln sich ab mit biblischen Episoden von Moses‘ Auszug aus Ägypten bis zu Josef und Marias Flucht mit dem Kind, dazu Musik von „Amazing Grace“ bis „Let my people got“. Zu hören sind darin u.a. die Gedanken der Wiener Pastoraltheologin Regina Polak („Mir ist bewusst geworden, dass mein eigener Glaube ein Migrationsglaube ist“) und die Fluchtgeschichte einer syrischen Familie, die in der Wiener Pfarre Breitenfeld Aufnahme gefunden hat.

Es seien Schicksale wie diese, die bis heute auf den Seiten der Heiligen Schrift stehen, erklärt die Preisträgerin, die Theologin und Mitarbeiterin im Medienhaus der Erzdiözese Wien ist: „Die Bibel ist nicht nur ein Stück antiker Literatur, sondern erzählt – christlich verstanden – von unserer heutigen Welt.“

„Stefanie Jellers ‚Stimmen‘ öffnen uns die Augen“, so Patrik Schwarz: „Wir blicken anders auf die Bibel im Lichte dieser aktuellen Bilder, aber wir schauen auch anders auf die aktuellen Bilder durch die biblischen Bezüge.“

Sendung zum Nachhören