
Klangrausch aus Dresden.
Ursula MagnesInterpreten: Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann
Label: Profil Edition Günter Hänssler
EAN: 881488150131
Die Staatskapelle Dresden ist ein ganz besonderer Klangkörper. Richard Wagner bezeichnete ihn als seine „Wunderharfe“. In der „Edition Staatskapelle Dresden“ wurde jetzt als Vol. 38 eine Doppel-CD veröffentlicht. Christian Thielemann mit Anton Bruckners Symphonie Nr. 7, live mitgeschnitten bei seinem Antrittskonzert am 2. September 2012 und das Geburtstagskonzert für Richard Wagner am 18. Mai 2013 in der Dresdner Frauenkirche mit dessen biblischer Szene „Das Liebesmahl der Apostel“. Ursula Magnes konnte sich der Sogwirkung und technisch klanglichen Qualität der Interpretation kaum entziehen.
Es ist zweifelsfrei Anton Bruckners große Gesangszene in vier Sätzen. Und Christian Thielemann weiß diese zu musizieren. In seiner Interpretation und mit diesem gewaltig tollen Orchester singt die Musik, schichtet sich zu Kathedralen, gibt aufgestaute Energien wie Wasserfälle frei und feiert den symphonischen Einzelgänger aus Oberösterreich.
Der Livemitschnitt vermittelt eine große Unmittelbarkeit. Auch wenn man beim bloßen Hören kein konkretes Bild vor Augen hat, spürt man jede kleinste Geste der Kommunikation zwischen Dirigent und Orchester. Die Tempi füllen den Raum und fließen sprechend natürlich aus der Musik heraus. Fast barock im vierten Satz „Finale. Bewegt, doch nicht schnell“.
Richard Wagners biblische Szene für Männerstimmen und großes Orchester „Das Liebesmahl der Apostel“ wurde am 6. Juli 1843 in der Frauenkirche in Dresden unter Mitwirkung von 1200 Sängern und 100 Orchestermitgliedern uraufgeführt. Christian Thielemann vermeidet jegliche Riesenpranke und legt die Wurzeln zum späteren „Parsifal“ frei. Kein zwingendes Werk, aber eine spannende Wegmarke in der kompositorischen Vita Richard Wagners.
„Zum Raum wird hier der Klang“, um in Anlehnung an das berühmte Parsifal-Zitat die Wirkung dieser Live-Mitschnitte zu beschreiben. Wer sich von der Musik von Anton Bruckner und Richard Wagner innig berauschen lassen möchte, sollte nicht zögern diese Aufnahme zu hören.