
Komponistinnen.
Komponistinnen. So lautet der Titel eines Filmes der Pianistin Kyra Steckeweh und des Filmemachers Tim van Beveren. Darin heftet sich die Musikerin auf die Spuren von vier ganz unterschiedlicher Künstlerinnenpersönlichkeiten. Wir begegnen den Französinnen Mel Bonis und Lili Boulanger sowie ihren deutschen Kolleginnen Fanny Hensel und Emilie Mayer. Alle vier Komponistinnen sind auch im Komponistinnen-Schwerpunkt im Rahmen des Frauenmonats März auf radio klassik Stephansdom vertreten. Dazu kommen noch 27 weitere Frauen, die es trotz teilweise widriger Umstände geschafft haben, ihrer Leidenschaft für das Komponieren zum Durchbruch und Ausdruck zu verhelfen.
Freitag, 1. März 2019
Cécile Chaminade
8. August 1857 in Paris – 13. April 1944 in Monte Carlo
Französische Pianistin und Komponistin
„Chaminades Musik spricht mit einer ganz und gar persönlichen Stimme: gutgelaunt, charmant, mit einer anscheinend spontanen, fast nonchalanten Eleganz.“
(Pianist Bengt Forsberg)
Samstag, 2. März 2019
Amy Beach
5. September 1867 in Henniker, New Hampshire – 27. Dezember 1944 in New York City
Amerikanische Komponistin und Pianistin. Schrieb als erste Amerikanerin eine Symphonie…
Sonntag, 3. März 2019
Johanna Doderer
*18. September 1969 in Bregenz
„Nach einer jahrelangen Auseinandersetzung mit Techniken der zeitgenössischen Musik, findet sie eine eigene kompositorische Sprache, welche die Tonalität nicht ausschließt.“
Montag, 4. März 2019
Dora Pejačević
10. September 1885 in Budapest, Österreich-Ungarn – 5. März 1923 in München
„Vielfach begabt, zeitweise auch selbst literarisch aktiv, lebte Dora Pejačević hauptsächlich in der Musik und für die Musik“ (Koraljka Kos) und komponierte in einer – wie sie selbst sagte – „Trance der musikalischen Besessenheit“. Vertreterin des Fin de siècle und die erste Frau in ihrer Heimat Kroatien, die Orchesterwerke schrieb.
Dienstag, 5. März 2019
Marie Jaëll
17. August 1846 in Steinseltz – 4. Februar 1925 in Paris
Französische Pianistin, Komponistin und Klavierpädagogin. Entwickelte eine eigene Übemethodik („Méthode Jaëll“), die technischen Drill durch wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse um die Physiologie der Hand ersetzte. 1887 wurde sie als eine der ersten Frauen in die Pariser „Société des Compositeurs“ aufgenommen.
Mittwoch, 6. März 2019
21. Jänner 1858 in Paris – 18. März 1937 in Sarcelles
Auf Vermittlung von César Franck Studium am renommierten Pariser Konservatorium. Zu ihren Studienkollegen zählten Gabriel Pierné und Claude Debussy. Ihre wichtigsten Werke entstanden ab 1900 bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges. Darunter etwa sechzig Klavierwerke, dreißig Orgelwerke, Kammermusik, 25 geistliche Vokalwerke und elf Werke für Orchester.
Donnerstag, 7. März 2019
11. September 1894 in Wien – 25. Dezember 1982 in New York
Weigl (geborene Pick) begann ihre Musikausbildung in Wien bei Guido Adler und Karl Weigl, den sie wenig später auch geheiratet hat. 1938 mussten die Weigls in die USA emigrieren. Hier entstehen erste Kompositionen. Neben dem Komponieren arbeitete sie ab den 1950ern als Musiktherapeutin an New Yorker Krankenhäusern.
Freitag, 8. März 2019
Internationaler Frauentag
Élisabeth-Claude Jacquet de La Guerre
Getauft 17. März 1665 in Paris – 27. Juni 1729 in Paris
Französische Komponistin, Cembalistin und Organistin: „Man kann sagen, dass noch niemals eine Person ihres Geschlechts so große Fähigkeiten in der Komposition hatte wie sie und in der bewundernswerten Art, wie sie Cembalo und Orgel spielte.“ Évrard Titon du Tillet
Samstag, 9. März 2019
4. Mai 1744 in Wien – 3. Dezember 1812 Wien
War eine österreichische Komponistin, Cembalistin und Sängerin. „Sie übertraf wirklich noch die Erwartung, die man mir von ihr beigebracht hatte. Sie sang zwo Arien von ihrer eignen Komposition über Worte von Metastasio, wozu sie sich selbst auf dem Flügel akkompagnierte, und zwar auf eine wohlverstandne, meisterhafte Manier; und aus der Art, wie sie die Ritornelle spielte, konnte ich urteilen, daß sie sehr fertige Finger hätte.“ Charles Burney
14. November 1805 in Hamburg – 14. Mai 1847 in Berlin. War Komponistin, Pianistin, Dirigentin, Konzertorganisatorin, Korrespondentin. Die Schwester von Felix Mendelssohn heiratete 1829 den berühmten Hofmaler Wilhelm Hensel: „Beinahe hätte ich vergessen, Ihnen zu danken, dass Sie erst aus meiner Verlobungskarte geschlossen haben, ich sei ein Weib wie andre, ist doch ein Bräutigam auch ein Mann wie andre. Dass man übrigens seine elende Weibsnatur jeden Tag, auf jeden Schritt seines Lebens von den Herren der Schöpfung vorgerückt bekommt, ist ein Punkt, der einen in Wuth und somit um die Weiblichkeit bringen könnte, wenn nicht dadurch das Uebel ärger würde.“ Fanny Hensel im Brief an den Mendelssohn-Freund Karl Klingemann, 22. März 1829.
Amanda Maier-Röntgen
20. Februar 1853 in Landskrona – 15. Juni 1894 in Amsterdam.
Schwedische Violinistin und Komponistin, erste weibliche Absolventin des Stockholmer Musikkonservatoriums (1869), in Leipzig Studienkollegin von Ethel Smyth, verheiratet mit dem Komponisten Julius Röntgen, befreundet u.a. mit Edvard Grieg, Johannes Brahms und dem Ehepaar Herzogenberg. Edvard Grieg an Julius Röntgen: „Dass Deine liebe Frau ein schönes Klavierquartett geschrieben hat, glaube ich mehr als gerne, da ich immer ein Verehrer ihres Talents war!“
Dienstag, 12. März 2019
12. November 1941 in Wellington/Neuseeland
Besonders bekannt für ihre groß angelegten Werke „Earth and Sky“ und „Under the Sun“, ihr „Rock Concerto“ sowie ihre Lieder und Hymnen, einige davon in Maori. 1997 ausgezeichnet mit dem „Neuseeländischen Verdienstorden“, einem Ritterorden, der 1996 von Königin Elisabeth II. begründet wurde.
Mittwoch, 13. März 2019
Rebecca Clarke
27.August 1886 Harrow – 13. Oktober 1979 New York
Clarke begann ihre Karriere als Musikerin mit einem Violinstudium an der Royal Academy of Music in London. Später folgte der Umstieg auf die Viola und der Beginn eines Kompositionsstudiums als eine der ersten Frauen in der Klasse von Charles Stanford. Clarke schlug eine Karriere als Bratschensolistin ein. Erfolge als Bratschistin und als Komponistin feierte sie vorwiegend in ihrer Heimat und in den USA, wohin sie mit Ausbruch des 2. Weltkrieges endgültig übersiedelte.
Donnerstag, 14. März 2019
Emilie-Luise Mayer
14. Mai 1812 Friedland – 10. April 1883 Berlin
Mayer erhielt ihren ersten Klavierunterricht im Alter von 5 Jahren. Danach folgten Studien u.a. bei Carl Loewe in Stettin. Sie absolvierte weitere musikalische Studien (wahrscheinlich ab 1847 in Berlin u. a. bei Adolf Bernhard Marx) und unternahm Reisen nach Wien, Halle, Hamburg, Pasewalk und Stettin. Ihr Werkekanon umfasst nicht weniger als acht Sinfonien, zwölf Streichquartette, Klavierkammermusik, fünfzehn Konzertouvertüren, Violin- und Cellosonaten, Klavierwerke, ein Singspiel nach Goethe, Lieder sowie vierstimmige Chöre.
Freitag, 15. März 2019
Lili Boulanger
21. August 1893 in Paris – 15. März 1918 bei Paris
War die erste Komponistin, die 1913 den Rom-Preis gewinnen konnte! „„Eine Frau, Lilli Boulanger, die 19-jährige Tochter eines Gesangslehrers am Konservatorium, hat den Grand Prix de Rome gewonnen, wobei es das erste Mal in seiner 110-jährigen Geschichte ist, dass eine Frau den heißbegehrten Preis erhielt. Dass unter anderem so bemerkenswerte Komponisten wie Berlioz, Bizet, Gounod, Massenet, Debussy und Charpentier Rompreisträger waren, macht seinen Wert deutlich.“ (The Musical Leader)
Samstag, 16. März 2019
Alma Mahler-Werfel
31. August 1879 in Wien – 11. Dezember 1964 in New York
Komponistin, Muse und Salonière. Wenige ihrer Lieder sind überliefert. Gustav Mahler verbot ihr zu komponieren. „Er hält von meiner Kunst gar nichts – von seiner viel – und ich halte von seiner Kunst gar nichts und von meiner viel. So ist es! Nun spricht er [Mahler] fortwährend von dem Behüten seiner Kunst. Das kann ich nicht. Bei Zemlinsky wärs gegangen, denn dessen Kunst empfinde ich mit – das ist ein genialer Kerl.“ (Tagebucheintrag, 19. Dezember 1901)

(c) Wikipedia
Sonntag, 17. März 2019
Imogen Holst
12. April 1907 in Richmond upon Thames – 9. März 1984 in Aldeburgh
Tochter von Gustav Holst. Wirkte als Komponistin, Dirigentin und Musikschriftstellerin. War in Aldeburgh enge Mitarbeiterin Benjamin Brittens und wurde 1956 Leiterin des Aldeburgh Festivals.
Montag, 18. März 2019
Maddalena Laura Lombardini Sirmen
9. Dezember 1745 in Venedig – 15. Mai 1818 in Venedig
Violinunterricht bei Giuseppe „Teufelstrillersonate“ Tartini, zählt zu den wenigen Instrumentalvirtuosinnen des 18. Jahrhunderts, die eine professionelle Karriere verfolgten. Sie konnte sich sowohl als Geigerin als auch als Komponistin einen Namen machen, ihre sechs 1769 in Paris gedruckten Streichquartette gelten heute als bedeutender Beitrag zur Geschichte des Streichquartettes – die Noten ihrer Stücke befanden sich übrigens im Besitz von niemand Geringerem als Leopold Mozart. Ihre Werke waren in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts überaus populär und wurden in mehreren Auflagen gedruckt. „Bei den Musikliebhabern erregte eine Geigerin besonderes Aufsehen. Madame Sirmen, eine hübsche, junge Frau aus Venedig, spielte gemeinsam mit ihrem Ehemann ein Konzert von ihrer eigenen Komposition. […] Ihr wurde stark applaudiert. Wir fanden Wahrheit, Reinheit und Gefälligkeit in ihrem Spiel; sie verlieh dem Adagio die Sensibilität, die ihrem Geschlecht so eigen ist. Dennoch, sie spielte die Violine in solch einem hohen Grad an Perfektion, dass wir nur sagen können, dass die Virtuosin den großen Meistern gleicht wenn nicht sie sogar übertrifft.“ (Konzertkritik, Paris, 15. August 1768)
Dienstag, 19. März 2019
Germaine Tailleferre
19. April 1892 in Saint-Maur-des-Fossés, Val-de-Marne – 7. November 1983 in Paris
Unterricht am Pariser Konservatorium, u.a. bei Charles-Marie Widor sowie Instrumentationsstudien bei Maurice Ravel, komponierte nahezu in allen musikalischen Gattungen, wobei allerdings ein Großteil ihrer rund 238 Werke erst nach ihrem Tod veröffentlicht wurde. Einziges weibliches Mitglied der „Groupe des Six“. Blieb dem Neoklassizismus treu, so der Musikwissenschaftler Jean Roy über Tailleferres letztes größeres Werk, das „Concerto de la fidélité“ (1981) für Stimme und Orchester: „Diese Musik, in der alles nur Licht, Frische, scheinbare Leichtigkeit ist, wurde ihrem Titel absolut gerecht. Germaine Tailleferre hatte sich nicht verändert. Sie war immer noch diese Musikerin, bei der die Melodie wie aus einer Quelle floß, diese Künstlerin, die einen auserlesenen Geschmack und einen angeborenen Sinn für die wahren Proportionen hatte. … Was Ravel an der Komponistin schätzte, war dieser so sichere musikalische Instinkt und dieses vollendete handwerkliche Können, die sich bei ihr harmonisch verbanden.“
Mittwoch, 20. März 2019
Grażyna Bacewicz
5. Februar1909 in Łódź – 17. Jänner 1969 in Warschau
Bacewicz hatte ihre ersten Auftritte schon als Kind, studierte später dann neben Philosophie auch Komposition und Violine an der Warschauer Musikakademie und später auch in Paris bei Nadja Boulanger und Carl Flesch. Mit einer Funkoper, drei Balletten, sechs Sinfonien und weiteren Orchesterwerken, sowie mehreren Instrumentalkonzerten, Kammermusikwerken, einer Kantate und Liedern gilt sie als eine der bedeutendsten Vertreterinnen der modernen polnischen Musik.
Donnerstag, 21. März 2019
Clara Schumann
13. September 1819 in Leipzig – 20. Mai 1896 in Frankfurt am Main
Clara Schumann ist eine der bekanntesten Komponistinnen der Zeit der Romantik – einer Zeit, in der Frauen „das productive Genie unbedingt abzuerkennen ist“ (Hans von Bülow). Während ihr der Erfolg als Klaviervirtuosin gelang, konnte sie sich vom Urteil über ihre Kompositionen nie lösen. So schrieb sie ihre Werke während ihrer Ehe mit Robert Schumann zu seinem Gefallen und gab nach dessen Tod das Komponieren komplett auf.
Freitag, 22. März 2019
Barbara Strozzi
6. August 1619 in Venedig – 11. November 1677 in Padua
Eine außergewöhnliche Frau des 17. Jahrhundert. Sie wirkte als Sängerin, Komponistin und führte das Wort in der Accademia degli Unisoni, welche von ihrem Vater gegründet wurde. „Ich kann nicht an eurem Entschluß zweifeln, meine Herren Accademici: Ihr habt die Frage zugunsten des Gesangs entschieden. Ich weiß sehr wohl, daß ich nicht die Ehre eurer Anwesenheit erhalten hätte, wenn ich euch letztes Treffen eingeladen hätte, mich weinen zu sehen anstatt singen zu hören.“ ((La contessa del pianto e delle lagrime, Ellen Rosand „Barbara Strozzi“ 1978)
Samstag, 23. März 2019
Ellen Taaffe Zwilich
* 30. April 1939 in Miami, Florida
Sie ist eine US-amerikanische Violinistin und Komponistin und erhielt 1983 als erste Frau den Pulitzer-Preis in Musik. Auf die Frage von Bruce Duffy, welche Ziele sie mit und in ihrer Musik verfolgt, antwortete die Komponistin: „For me, writing music is perhaps the most important thing. Hearing wonderful performances of my music is my ultimate reward, much more so than a prize or certain kinds of honors. I’m not downplaying it. I don’t mean to sound like that, because I’m absolutely thrilled to have the Pulitzer Prize, and it’s very nice to have peer recognition.“
Sonntag, 24. März 2019
Chiara Maria Cozzolani
27. November 1602 in Mailand – zwischen 4. Mai 1676 und 20. April 1678
Sie war als Benediktinerin im Kloster St. Radegonda Sängerin, Komponistin und Chorleiterin.
„Unter diesen Religiosen verdient Donna Chiara Margarita Cozzolani das höchste Lob – ‚Berühmte‘[Chiara] von Namen, doch mehr von Verdienst, und Margarita [Perle] durch den Adel ihres Geistes, von erlesener Seltenheit und Exzellenz. Im Jahr 1620 nahm sie dort den Schleier und erwarb sich in der Musikausübung einen solchen Ruhm, dass sie zwischen 1640 und 1650 vier Musiksammlungen in den Druck gab.“ (Filippo Picinelli, Ateneo dei letterati milanesi, Mailand 1670)
Montag, 25. März 2019
Louise Farrenc
31. Mai 1804 – 15. September 1875 in Paris
Geb. Jeanne Louise Dumont, Musikstudium bei Anton Reicha, rasche Etablierung als Komponistin mit ihren drei Symphonien und mehreren Kammermusikwerken. Ab 1842 Klavierprofessorin am Pariser Konservatorium, wo sie erfolgreich durchsetzte, das gleiche Gehalt wie ihr Kollege Henri Herz zu erhalten. 1861 und 1869 wurde sie für ihre Kammermusik mit dem „Prix Chartier“ der französischen Akademie der Künste ausgezeichnet. Herausgabe einer musikwissenschaftlich edierten 23-bändigen Anthologie für Tasteninstrumente mit Werken von 1500 bis 1850. Doch auch ihre eigenen Kompositionen waren relativ weit verbreitet; ca. 40 der von ihr bekannten 51 Stücke lagen im Druck vor – nicht zuletzt dank ihrem Mann, dem Musikverleger Aristide Farrenc.
Ein Korrespondent der „Allgemeinen Musikalischen Zeitung“ 1846 aus Paris über sie: „Madame Farrenc, über deren geniale Compositionen ich bereits öfter zu berichten Gelegenheit hatte, hat vor einiger Zeit eine zweite grosse Symphonie vollendet, die sie in einem Concerte am 3. Mai aufführen ließ. Der Erfolg war wiederum sehr bedeutend, und die Franzosen bilden sich nicht wenig darauf ein, neben ihrer berühmten Sand auch eine Tonkünstlerin zu haben, die dieser an künstlerischem Werthe nicht nachsteht.“
Dienstag, 26. März 2019
Alice Mary Smith
19. Mai 1839 – 4. Dezember 1884 in London
Privatstudien bei William Sterndale Bennett und George Alexander Macfarren, ihre mit 24 Jahren geschriebene Symphonie c-Moll gilt als die erste vollendete Symphonie einer Britin. Sie konnte sich sowohl mit ihren Werken für kleinere Besetzung (Lieder, Kammermusik) als auch mit jenen für große (Symphonien, Kantaten, Operetten) als Komponistin etablieren. Ein Zeitgenosse 1884: „Ihre Musik ist geprägt von Eleganz und Anmut … Kraft und Energie. Ihre Formen sind immer klar und ihre Ideen stets frei von Exzentrizität…“
Maria-Theresia von Paradis
15. Mai 1759 in Wien – 1. Februar 1824 in Wien
Ein Stipendium von 200 Gulden im Jahr, ermöglichte der jungen (und früh erblindeten) Paradis eine musikalische Ausbildung bei Koželuch, Salieri und anderen Gesang, Klavier und Kompositionslehre. Als Zeitgenossin Wolfgang Amadeus Mozarts und Joseph Haydns galt Maria Theresia Paradis als herausragende Persönlichkeit der Wiener Musikwelt. 1808 gründete sie in ihrer Wohnung (entspricht der heutigen Adresse 1, Rabensteig 8) eine Klavierschule, die sogenannte „Musikalische Bildungsanstalt für Frauen“.
Donnerstag, 28. März 2019
23. April 1858 in Sidcup – 8. Mai 1944 in Woking
Smyth war eine englische Komponistin, Dirigentin, Schriftstellerin und eine der Mitkämpferinnen der britischen Suffragetten. Sie hatte den Anspruch, in ihrer Arbeit nicht als nebenher komponierende Lady, sondern als gleichwertig zu ihren männlichen Kollegen gesehen zu werden und von ihrer Arbeit zu leben. Ihre Kompositionen umfassen sinfonische Werke, Kammermusik, Chorwerke und Opern. Ihre bekannteste Oper ist „The Wreckers“ (deutsch Strandrecht). Ihr bekanntestes Werk ist allerdings „The March of Women“, das zu einer Hymne der englischen Frauenbewegung wurde.
Freitag, 29. März 2019
Clémence Grandval
21. Januar 1828 Saint-Rémy-des-Monts – 15. Januar 1907 Paris
Französische Komponistin der Romantik, die sehr oft unter einem Pseudonym veröfffentlichte: Caroline Blangy, Clémence Valgrand, Maria Felicita de Reiset und Maria Reiset de Tesier. Sie spielte eine gewichtige Rolle in der „Société Nationale de Musique“, wo viele ihrer Werke auch aufgeführt wurden. „Ich war zwölf Jahre alt als ich das erste Mal die Vicomtesse de Grandval hörte, die zu dieser Zeit 18 war. Es war bei einer musikalischen Matinée bei dem Violinisten de Cuvillon. Sie sang ein wunderbares, von ihr komponiertes Stück, ‚La Source’, und begleitete sich dabei selbst; ich war überwältigt und angetan von ihrem ruhigen und fließenden, reinen Spiel, ohne unnötige Nuancen, das sich so gut mit dem verband, was ich sah. Diesen einheitlichen und ruhigen Stil hatte sie von Chopin erhalten, dessen Schülerin sie gewesen war.“ (Camille Saint-Saëns, der 1858 seiner damaligen Schülerin sein Weihnachtsoratorium widmete.)
Helen Buchholtz
24. November 1877 Esch/Alzette – 22. Oktober 1953 Luxemburg-Stadt
Sie gilt mit Lou Koster als erste Komponistin Luxemburgs überhaupt und hinterließ rund 140 Werke. Nach einigen Jahren in Wiesbaden kehrte sie nach dem tod ihres Mannes wieder nach Luxemburg zurück. Den Nachlass verwaltet www.cid-femmes.lu
Hildegard von Bingen
1098 in Bermersheim vor der Höhe oder in Niederhosenbach – 17. September 1179 im Kloster Rupertsberg bei Bingen am Rhein
Sie war Benediktinerin, Äbtissin, Dichterin, Komponistin und eine bedeutende Universalgelehrte. Die „Symphonia armonie celestium revelationum“ („Symphonie der Harmonie der himmlischen Erscheinungen“) überlieferte Sammlung geistlicher Lieder enthält 77 liturgische Gesänge sowie das liturgische Drama „Ordo virtutum“, das die visionäre Gedanken- und Bilderwelt Hildegards zum Ausdruck bringt. Das Spektrum der Gesänge umfasst Antiphonen, Responsorien, Hymnen, Sequenzen, ein Kyrie, ein Alleluja sowie zwei Symphoniae.