
Max Reger.
Monika JarosAnlässlich des 100. Todestages von Max Reger am 11. Mai zeigt radio klassik die romantische Seite des deutschen Choral- und Fugenspezialisten. Dabei war Reger auch ein versierter Pianist, der u.a. mit seinen 1896 entstandenen Improvisationen, op. 18 sein Talent unter Beweis stellte. Hier ließ der damals 23jährige seiner Fantasie freien Lauf; besonders eindrucksvoll: die abschließende „Étude Brillante“, welche in späteren Editionen von der Sammlung getrennt als Einzelausgabe mit einer Widmung an den befreundeten Komponisten- und Pianistenkollegen Ferruccio Busoni herausgegeben wurde. Markus Pawlik meistert die acht Improvisationen rund 100 Jahre nach ihrer Entstehung in einer Aufnahme aus dem Jahr 1995.
Mit seinem Klavierkonzert f-Moll, op. 114 stellte Reger sich schließlich in direkte Nachfolge des Ersten Klavierkonzertes von Johannes Brahms. Tatsächlich gibt es einige Gemeinsamkeiten, beginnend bei dem äußerst symphonisch angelegten Aufbau bis hin zu einem ähnlich großen Misserfolg bei der Uraufführung. Doch während sich das Brahms’sche Konzert im Laufe der Zeit bei Publikum und Kritik durchsetzte, konnte sich Regers Werk nie wirklich im Repertoire etablieren. Einer der Hauptgründe dafür dürfte der „undankbare“ Klavierpart sein. Dieser ist zwar völlig im symphonischen Verlauf integriert, fordert jedoch vom Pianisten eine hohe technische Präzision und enormen Kraftaufwand, vor dem Reger bereits seine Uraufführungspianistin warnte: „aber schwitzen, schwitzen werden Sie“. Für uns schwitzt Michael Korstick gemeinsam mit dem Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Ulf Schirmer. Spätromantik pur.