
Mozart: Klavierquartette.
Michael Gmasz.Interpret: Daniel Barenboim, Michael Barenboim, Yulia Deyneka, Kian Soltani
Label: Deutsche Grammophon
EAN: 028948352555
Seit über 25 Jahren ist Daniel Barenboim nun in Berlin verwurzelt, als Generalmusikdirektor der Staatsoper unter den Linden und auch als Chefdirigent der Staatskapelle Berlin. Auf Anregung von Barenboim wurde im ehemaligen Kulissendepot der Staatsoper der Pierre-Boulez-Konzertsaal errichtet, der im vergangenen Jahr feierlich eröffnet wurde. Die Aufnahme der Mozart Klavierquartette auf unserer CD der Woche entstand ebenfalls bei einem Konzert in diesem Saal in Berlin.
Seit über 70 Jahren beschäftigt sich Daniel Barenboim mit der Musik Wolfgang Amadeus Mozarts, sowohl als Pianist als auch als Dirigent. Auf seiner aktuellen Aufnahme der Klavierquartette von Mozart ist er nun als Primus inter Pares mit drei Musikern der jüngeren Generation zu erleben, die er allesamt u.a. als Mitglieder seines West-Eastern Divan Orchesters kennenlernen durfte. Sein Sohn Michael Barenboim spielt den Geigenpart, Yulia Deyneka, mittlerweile Solobratschistin der Staatskapelle Berlin, die Bratsche und am Violoncello ist der junge Vorarlberger Kian Soltani mit dabei.
Die DG hat die Live Atmosphäre bei dieser Aufnahme sehr gut eingefangen, der Klang der Instrumente mischt sich hervorragend, bleibt jedoch auch transparent, sodass kein Instrument vom anderen überdeckt wird. Sowohl Intensität als auch Intimität werden so nacherlebbar, von kraftvoll aber nicht brutal im Kopfsatz des g-Moll Quartettes bis hin zu zärtlich melancholisch im Larghetto des Es-Dur Quartetts. Merklich hörbar musiziert diese Besetzung schon seit geraumer Zeit miteinander und ist keine zufällig „zusammengewürfelte Partie“. Daniel Barenboim bringt natürlich all seine Erfahrungen im Umgang mit der Musik Mozarts ein, seine jungen Mitmusikerinnen und Mitmusiker stehen dem jedoch um nichts nach und tragen so das Ihre zur gelungenen Aufnahme bei. Im Beiheft werden Mozarts Klavierquartette für die ausführenden Musiker als die „Rückkehr in ein Paradies“ bezeichnet, wie es, „vielleicht mit Ausnahme Schuberts und Mendelssohn Bartholdys, Komponisten danach nicht mehr betreten haben“. Eine gewagte Aussage, wobei ich der Bezeichnung Paradies in diesem Fall vollinhaltlich zustimmen möchte und mich freue, dass wir als Hörer dieses nun auch wieder betreten dürfen. (mg)