
Johannes-Passion live aus dem Wiener Stephansdom.
Ursula MagnesJohann Sebastian Bachs Johannes-Passion hat die Leipziger Besucher der Nikolaikirche am Karfreitag – 7. April des Jahres 1724 – mit Sicherheit „aufgeregt“. So einen Eingangschor hat es bis dato nicht gegeben. Der neue Thomaskantor Bach, der es aus Ermangelung von zu seiner Zeit wesentlich berühmterer Anwärter auf die Position geworden ist, zeigte sein Vermögen mit dem Text des Evangeliums, den tradierten Chorälen und den freien Dichtungen umzugehen. Um nichts weniger aufregend ist die Realisierung der Johannes-Passion anno 2021 im Schatten der Corona-Pandemie. Dirigent Johannes Mertl kann ein Lied davon singen wie oft Proben alleine aufgrund von Ansteckungsgefahren abgesagt werden mussten. Er knüpft an Bachs Arbeit als Leiter des Thomanerchores an und hat das Werk mit dem Jugendchor der Opernschule der Wiener Staatsoper erarbeitet und vorbereitet. Eine echte Jugend-Johannes-Passion! Musikchefin Ursula Magnes hat mit Johannes Mertl über dieses spannende Projekt gesprochen.