
Philharmonix Vol.1.
Interpret: Philharmonix
Label: DG
EAN: 028948158102
Die Philharmonix schreiben sich seit einiger Zeit mit einem X am Ende des Namens und haben an diversen Positionen die Besetzung gewechselt. Mit Vol.1 ist nun die erste CD nach dem „Relaunch“ erschienen, bei der sich Michael Gmasz die Frage stellt, ob er beim Anhören oder die Musiker bei der Aufnahme mehr Spaß hatten.
Ein X im Namen oder der Stilbezeichnung weist seit einigen Jahren einmal besser einmal weniger gut auf musikalischen Crossover hin, man denke nur an den unsäglichen Ausdruck der VolXmusik. Auch bei den Philharmonix könnte der Buchstabe als Hinweis für diese Durchmischung verschiedenster Musikrichtungen gewertet werden. Denn wenn Bach auf Freddy Mercury trifft, sich der dritte Mann in die Fledermaus-Ouvertüre einschleicht oder der Saint-Saens’sche Elefant mit jenem von Henry Mancini spazieren geht, dann ist das tatsächlich eine Kreuzung, eine Überschneidung von Werken und Stilen, die man in der Medizin oder der Botanik wohl eher den Genetikern überlassen würde. Erlaubt ist, was Spaß macht! Das scheint das Motto der Philharmonix zu sein, und so klingt hier rein gar nichts nach Forschung oder Labor, sondern man bekommt als Zuhörer bei jedem der Stücke auf dieser CD den Eindruck, dass der Spaß am Experimentieren und Musizieren im Mittelpunkt steht.
Cellist Stefan Koncz hat sein Talent für Arrangements in den vergangenen Jahren schon des Öfteren unter Beweis gestellt, jetzt hat er neben einigen Bearbeitungen auch Eigenkompositionen beigesteuert. Auch Sebastian Gürtler darf einen Teil seiner überschäumenden Kreativität als Arrangeur und Komponist beitragen, sodass insgesamt ein ausgewogener Mix aus philharmonischer Virtuosität und klanglicher Verrücktheit herausgekommen ist. Ob nun ihr Rezensent beim Hören, oder die Musiker beim Spielen mehr Spaß an der Sache hatten, lässt sich hier nicht eindeutig klären. Aber am schönsten ist es ja ohnehin, wenn alle begeistert sind – denn geteilter Spaß ist schließlich doppelter Spaß! (mg)