Filmmusik Spezial

Alfred Schnittke.

23. November 2024, 15:00 Uhr

(c) NCA

Alfred Schnittke galt als Grenzgänger zwischen den Musikstilen und liebte die Avantgarde genauso wie die Kompositionen von Bach, Haydn, Mozart und Schubert. Durch seinen polystilistischen Zugang zur Musik blieb er Zeit seines kurzen Lebens immer offen für musikalische Neuerungen, die er nicht nur in seine Konzertwerke, sondern auch in seine Kompositionen für die Leinwand einfließen ließ. Gerald C. Stocker erzählt die wichtigsten Stationen das Filmmusikschaffen des deutsch-russischen Komponisten Alfred Schnittke.

Alfred Garrijewitsch Schnittke wurde am 24. November 1934 in Engels, in der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen geboren. Sein Vater war jüdischer Journalist und stammte aus Frankfurt am Main. Seine Mutter war wolgadeutsche Deutschlehrerin. Schnittke, der zweisprachig aufwuchs, bekannte immer wieder, dass er sich selbst als heimatlos empfand. Gemeinsam mit seinem Bruder Viktor, der später als Schriftsteller reüssierte, übersiedelte die Familie schließlich nach Wien, wo Alfred 1946 seine erste musikalische Ausbildung bei der Klavierlehrerin Charlotte Ruber begann. Die Musik von Mozart und Schubert, die er in Wien ausgiebig studieren konnte, waren für Schnittke Zeit seines Lebend prägender als die seiner Landsleute Tschaikowsky und Rachmaninow, wie er selbst in Gesprächen immer wieder betonte. Zahlreiche Opern- und Konzertbesuche spornten Schnittkes Leidenschaft, selbst zu komponieren, an. Erste Klangexperimente auf dem Akkordeon waren die Folge und der Entschluss, Musiker zu werden, manifestierte sich.