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Lebenswege

Ruth Steiner.

Anhören
  • Jüdisch-christlicher Dialog
  • Zivilcourage

„Jede Religion hat ihren Weg zu Gott, aber wir enden alle bei Gott.“

https://radioklassik.at/wp-content/uploads/2021/05/lebenswege-ruth-steiner-radio-klassik-jeller.mp3

 

Erster Schultag in Manila

Im japanisch besetzten Manila auf den Philippinen kommt Ruth Steiner 1994 zur Welt – als Tochter jüdischer Flüchtlinge aus Österreich. Die Mutter wird eine angesehene Botanikerin, der Vater Generalkonsul. Sie erlebt eine unbeschwerte Kindheit mit zwei Schwestern und vielen Tieren. Mit 15 Jahren kommt sie nach Wien in ein Internat. Sie kann kein Deutsch und sieht zum erstem Mal Schnee. Die Wiener Kinder nennen sie „die Äffin aus dem Dschungel“ und erklären ihr, dass über ganz Wien Waschpulver niedergefallen sei – kein Schnee. Internationalität aber auch das Mitfühlen mit dem Schicksal von Flüchtlingen werden ihr ein Leben lang bleiben.

Am Wochenende ist das junge Mädchen bei der geliebten Großmutter, einer sehr religiösen Katholikin jüdischer Herkunft, die die NS-Zeit mit ihrem jüdischen Mann in einer Wiener Sammelwohnung überlebt hatte. Mit der Großmutter geht Ruth in die katholische Messe, sie nimmt heimlich Katechismusunterricht und verkündet mit 17, dass sie sich taufen lassen will. Der Vater, der sein Judentum nie aufgegeben hat, ist schwer enttäuscht und schickt die Tochter einige Monate in ein Kibbuz nach Israel. Ruth wird sich trotzdem taufen lassen, aber sie wird zeitlebens stolz auf ihre jüdischen Wurzeln sein. Ihren Übertritt zum Christentum sieht sie als ganz persönliche Entscheidung, Juden zu missionieren, lehnt sie strikt ab.

Shalom für Österreich, 1987 (Pastor Dietrich, Kardinal Groer, Oberrabbiner Eisenberg)

Generalsekretärin der „Katholischen Aktion Österreich“

Ruth Steiner wird 1986 Generalsekretärin der „Katholischen Aktion Österreich“. Über ihre jüdische Herkunft spricht sie damals nicht: „Ich wollte nichts provozieren.“ Es ist die Ära Waldheim, sie merkt den schwelenden Antisemitismus im Land. Viele erklären ihre Taten im Zweiten Weltkrieg mit den Worten: „Ich habe nur meine Pflicht getan.“ Ein furchtbarer Satz, findet Ruth Steiner, doch fragt sie sich bis heute: „Wie hätte ich gehandelt?“

In ihrer Zeit setzt sich die „Katholische Aktion“ unter dem Motto „Shalom für Österreich“ für die ersten öffentlichen Begegnungen zwischen jüdischen und christlichen Vertretern ein. Die Schweigeminute am 11. März 1988 im Gedenken an den so genannten Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland ist eine Idee von Ruth Steiner gewesen. Sie ist bei den geheimen Vorbereitungstreffen für das Lichtermeer 1993 gegen das Ausländervolksbegehren der FPÖ dabei. Dass an diesem Tag in der Innenstadt die Kirchenglocken läuten, obwohl Kardinal Groer es nicht erlaubt hatte, verdankt sich dem Einsatz von Ruth Steiner: „Das war Zivilcourage!“, sagt sie heute.

Briefe aus der Vergangenheit

Mit Kardinal König und Oberrabbiner Eisenberg, Buchpräsentation „Daheim in zwei Religionen“ (Wiener Dom Verlag, 2000).

Bei der Auflösung der Wohnung ihrer Eltern findet Ruth Steiner auf dem Dachboden an die tausend Briefe aus der Kriegszeit und kistenweise Tagebücher und Manuskripte der Großmutter. Als sie in Pension geht, beginnt sie die Schriften zu ordnen und sich dem zu stellen, worüber in der Familie nie gesprochen wurde: Wien zwischen 1938 und 1945 – die Großmutter spricht von den „apokalyptischen Jahren“.

Ruth Steiner entdeckt, dass ihre Großmutter Therese Lindenberg eine Schriftstellerin war, aber auch dass sie – wie damals üblich – meinte, dass Juden zum Christentum übertreten sollten. „Das ist für mich nicht akzeptabel“, sagt Ruth Steiner. Sie hat seither mehrere Bücher über ihre eigene Suche nach Identität veröffentlicht (u.a. „Daheim in zwei Religionen“, Wiener Dom Verlag), hält Vorträge in Schulen und Pfarren und engagiert sich im christlich-jüdischen Dialog: „Jede Religion hat ihren Weg zu Gott, aber wir enden alle bei Gott.“

Kathbild.at

Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2003

Jüdische und christliche Spiritualität

Ruth Steiner ist im 77. Lebensjahr, als ich sie zum Interview besuche, sie steht kurz vor einer schweren Operation. Es ist nicht die erste in ihrem Leben. „Ich habe 15 Jahre lang eine Selbsthilfegruppe für Brustkrebspatiennen organisiert, aber als ich selber wieder krank wurde, war mir das zuviel.“ Kraft gibt ihr das Beten. Über ihre persönliche Spiritualität hat sie nie groß gesprochen, sie ist jüdisch und christlich zugleich: Ruth Steiner mag den Rosenkranz, Jesus ist für sie der Erlöser, aber „wenn ich bete, bete ich zu Gott, Gott ist ewig und einzig.“

Eine radio klassik-„Lebenswege“ gestaltet von Stefanie Jeller
Sonntag, 6. Juni 2021, 17.30 – 17.55 Uhr

 

Fotos: kathbild.at/Rupprecht und privat

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