
Scottish Fantasy.
Michael Gmasz.Interpret: Joshua Bell, Academy of St. Martin in the Fields
Label: Sony Classical
EAN: 190758420028
Mit Aufnahmen barocker und klassischer Werke hat sich die Academy of St. Martin in the Fields Mitte des 20. Jahrhunderts einen internationalen Namen gemacht. Über die Jahrzehnte hat sich nicht nur die Besetzung und Leitung geändert, sondern man hat auch das Repertoire erweitert. Pure Romantik erklingt auf der jüngsten CD, mit Violinwerken von Max Bruch.
1958 gründete Neville Marriner gemeinsam mit Musikerinnen und Musikern der großen Londoner Orchester die Academy of St. Martin in the Fields, um Werke aus der Barockzeit und der Zeit der Klassik historisch informiert, jedoch auf modernem Instrumentarium zu spielen. Bald wurde die ASMF für diesen Bereich eines der bedeutendsten und stilprägendsten Kammerorchester der Welt, erst abgelöst durch die aufkommende Welle an Originalklangensembles und -orchester. Grundgedanke war immer, ohne Dirigenten zu musizieren, so waren in den vergangenen Jahrzehnten oftmals Konzertmeisterin Iona Brown und Konzertmeister Kenneth Sillito als Orchesterleiter im Einsatz. Seit der Spielzeit 2011/12 ist nun der Amerikanische Geiger Joshua Bell künstlerischer Leiter des Kammerorchesters und setzt so als Solist die Tradition des Primus inter pares fort.
Aus dem großen Oevre für Streicher von Max Bruch treten drei Werke besonders hervor. Sein Kol Nidrei für Violoncello und Orchester, die schottische Fantasie für Violine und natürlich vor allem sein erstes Violinkonzert in g-Moll. Die beiden zuletzt genannten hat Joshua Bell nun mit der Academy of St. Martin in the Fields aufgenommen und er entlockt dabei seiner Bronislaw ex Hubermann Stradivari die süßesten Klänge, die man sich für solch ein Repertoire wünschen kann. Sein satter Klang, jedoch nicht übervibriert, überstrahlt das Orchester und bildet mit diesem doch eine Einheit. Gemeinsame Kantilenen mit dem Holzbläsersatz wirken wie in einem hervorragend zusammengespielten Kammermusikensemble. Hier wird gemeinsam geatmet und artikuliert, dass es eine Freude ist, wobei sich das Repertoire dafür natürlich hervorragend eignet. (mg)