Sie erinnert an das jüdische Wien
Shoshana Duizend-Jensen ist Historikerin im Wiener Stadt- und Landesarchiv und arbeitet für das Geschichte-Wiki Wien. Ihre Lebensaufgabe ist es, die Erinnerung an das zerstörte und verschwundene jüdische Wien wach zu halten. Das ist ein riesiges Vorhaben, denn im Wien vor der NS-Zeit blühte eine der größen jüdischen Gemeinden Europas, mit 26 prachtvollen Synagogen und an die 70 Bethäusern, dazu Wohltätigkeitsvereine, Waisenhäuser, Kinderheime etc. Manches ist noch erhalten, aber niemand weiß darum. So erzählt Shoshana Duizend-Jensen von der Synagoge in der Kaschlgasse 4 im 20. Bezirk, die heute eine Lagerhalle ist – und nicht unter Denkmalschutz.
Auch in ihrer eigenen Lebensgeschichte musste sie verborgene Wahrheiten ans Licht holen: Shoshana Duizend-Jensen wurde 1961 geboren, mit körperlichen Behinderungen. Ihre Mutter ließ sie katholisch taufen. Erst spät erfährt sie zwei grundlegende Dinge über ihr Leben: dass ihr Vater Jude war, und dass sie ein so genanntes Contergan-Kind ist. Von all dem erzählt sie in den radio klassik-Lebenswegen.
Eine Lebenswege-Sendung zum Tag des Judentums von Stefanie Jeller.
Erstausstrahlung: Freitag, 17. Jänner 2020, 17.30-17.55 Uhr
Wiederholung: Sonntag, 19. Jänner 2020, 17.30-17.55 Uhr