
Wilhelm Stenhammar#150.
Ursula MagnesKennen Sie Wilhelm Stenhammar? Er wurde vor 150 Jahren am 7. Februar 1871 in Stockholm geboren. Ein schöner Anlass, seine Musik eine Woche lang täglich aufs Programm zu setzen.
Für die Klaviermusik am Abend schrieb Musikredakteurin Monika Jaroš folgenden Text über Wilhelm Stenhammar: „1871 in eine schwedische Aristokratenfamilie hineingeboren, zu deren Vorfahren König Gustav Vasa zählt, entschied sich Wilhelm Stenhammar früh für eine musikalische Laufbahn – ungewöhnlich für einen Musiker geschah dies mit ausdrücklicher Unterstützung seiner Angehörigen. Als Pianist und Dirigent (u.a. des Göteburger Symphonieorchesters) war er bis zu seinem Tod 1927 für rund 30 Jahre eine prägende Gestalt des skandinavischen Musiklebens. Aber auch als Komponist war er erfolgreich, wobei es lediglich verwundert, wie wenig er für sein Instrument geschrieben hat. Abgesehen von zwei Klavierkonzerten, finden sich nur ein knappes Dutzend Werke für Klavier solo, wovon die meisten noch vor 1900 entstanden sind, zum Teil in frühestem Kindesalter.“
Folgende drei Klavierwerke geben einen guten Einblick in das kleine, aber nichtsdestotrotz bezaubernde Oeuvre des schwedischen Klaviermeisters. Die Drei Fantasien, op. 11 von 1895 weisen noch deutliche Einflüsse der deutschen Spätromantiker auf, an manchen Stellen vermeint man beinahe Brahms herauszuhören. Den wohl größten und auch nachhaltigsten Erfolg konnte Stenhammar jedoch mit seinem 1908 uraufgeführten Klavierkonzert Nr. 2 d-Moll, op. 23 feiern. Es gilt bis heute als bedeutendstes Klavierkonzert in der schwedischen Musik und ist eine Art Pflichtstück für nationale Pianisten. Gefühlvoll wird es mit den 1914 vollendeten Spätsommernächten, deren Stimmung von Stenhammar-Biograph Bo Wallner besonders poetisch beschrieben wurde: „Die Dämmerung tritt früher ein, die immer dunkler werdenden Nächte sind manchmal noch warm, das Wachstum der Pflanzen hat seinen Höhepunkt erreicht und wir beginnen schon den Herbst zu ahnen, die Vergänglichkeit.“
- 1. bis 7. Februar 2021: Musik von Wilhelm Stenhammar und skandinavischen Kollegen.