tutto buffo – haben lustig?
Ursula Magnes
Interpreten: Paolo Bordogna, Filarmonica Arturo Toscanini, Francesco Lanzillotta
Label: Decca
EAN: 028948116850
Schon das Cover verspricht gute Unterhaltung. Paolo Bordogna thront in verschmitzter Sängerpose über den Fotos jener Auswahl an Buffo-Partien, die er aufgenommen hat: Leporello, Mamma Agata, Falstaff und Gianni Schicchi. Auf der Rückseite dann eher Elvis als Dulcamara – man möchte sich keine Zielgruppe verwehren. Ersterem hätte diese Aufnahme mit der Filarmonica Arturo Toscanini unter Francesco Lanzillotta vermutlich auch gefallen. Eine gute Stunde perlend virtuoser Unterhaltung – ein bisschen Spaß darf, muss (!) sein. „Humor ist mehr als Komödie“ titelt Giancarlo Landini im CD-Booklet.
„Udite“, „Hört, hört“, da singt einer, der es kann – in seiner Muttersprache. Das freut das feine Ohr und hilft der Überzeugungskraft seiner verschlagen gewitzten, polternd, stotternden Buffo-Rollen: Don Geronimo, Leporello, Dottor Bartole, Don Geronio, Don Magnifico, Mamma Agata, Dottor Dulcamara, Falstaff, Gianni Schicchi, Tartaglia, Beaupertuis und im Falle von Gaetano Donizettis „Don Pasquale“, den Titelhelden und auch sein Gegenüber Dottor Malatesta.
Der Mailänder Paolo Bordogna studierte Gesang bei Roberto Coviello und Katia Ricciarelli. Der Bariton gewann den Caruso-Gesangswettbewerb sowie den Bastianini-Preis und gastiert regelmäßig an renommierten Häusern. Zuletzt sang er unter anderem Rossinis Don Magnifico aus „La Cenerentola“ in München.
Auch unbekanntere Stücke singt Paolo Bordogna zum „Anbeißen“. Man muss ihn nicht sehen, um zu hören, dass es ihm Spaß macht, den Witz der Musik mit seiner Stimme und seinem Mundwerk zu übersetzen. „tutto buffo“ – alles komisch, witzig, eigen und nicht artig. Eine CD für wache Geisterinnen und Geister mit potentieller Lebenslust, die hoffen lässt, dass Paolo Bordogna auch bald in Wien auf einer Opernbühne zu hören sein wird. (UM)