
Von Präludium bis Prélude.
Monika JarosVom würdigen Orgelvorspiel bis zum großen Orchesterwerk à la Les Préludes von Franz Liszt – das Präludium gibt es seit dem 15. Jahrhundert in allen möglichen Formen und Varianten. Eine davon entstand im Wien von 1796. Zum besseren Eintauchen in die Klangwelt von Johann Georg Albrechtsberger spielen Cullan Bryant und Dmitry Rachmanov dessen Präludium und Fuge B-Dur für vier Hände auf einem zwischen 1805 und 1810 gebauten Instrument des Wiener Klavierherstellers Caspar Katholnig.
Die „präludierende“ Romantik wird vertreten von Luise Adolphe Le Beau. Obwohl sich die deutsche Pianistin und Komponistin in allen Gattungen versiert zeigte, zieht sich ihre Beschäftigung mit dem Klavier wie ein roter Faden durch ihr gesamtes Oeuvre. 2010 legte Ana-Marija Markovina eine komplette Einspielung von Le Beaus Klavierschaffen vor, darunter auch die Acht Präludien, op. 12.
Den Abschluss des Schwerpunktes zum Thema „Präludium“ bildet das erste Buch der Préludes von Claude Debussy. Am Klavier sitzt das musikalische Enfant terrible der 1950er bis 70er Jahre, Samson François. Sein Klavierspiel wurde zu Lebzeiten noch als so „ungestüm und wirr wie seine Haarpracht“ bemängelt, seine Debussy-Aufnahmen erhielten jedoch im Abstand einiger Jahrzehnte einen verdienten Platz in der Bestenliste der deutschen Schallplattenkritik.