
Wilde Frisur, strenger Satz? Ferruccio Busoni zum 150er.
Monika JarosAm 1. April Geburtstag zu haben ist wohl genauso undankbar wie am 29. Februar oder am 31. Dezember. Den 1866 bei Florenz geborenen Ferruccio Busoni hinderte dies nicht, als Pianist, Dirigent und Pädagoge erfolgreich zu sein. Als Schriftsteller und Komponist tat er sich da schon schwerer. Sein „Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst“ löste wilde Kontroversen aus und als italienischstämmiger Deutscher stand er immer irgendwie zwischen den sprichwörtlichen Stühlen: seine Musik war den Italienern zu deutsch, den Deutschen zu italienisch. Erst in den letzten Jahren werden zaghaft, aber doch seine Kompositionen wieder häufiger aufgeführt. Bei uns am Programm in der „Klassik um 1“: Die Brautwahl, op. 45, die Turandot Suite, op. 41, die Symphonische Suite für Orchester, op. 25 und sein Violinkonzert D-Dur, op. 35a.