Woche 4: Frauen in Kunst und Wissenschaft.
Montag, 25.3.:
zw. 6 und 7 Uhr: KLAUS tanzt
In der vierten Woche unseres Frauenmonats März stellen wir Ihnen kunstschaffende Frauen vor. Das Künstlerinnenkollektiv KLAUS macht sich im öffentlichen Raum mit Performances, kleinen Interventionen und Tanzstücken bemerkbar. Ein Beitrag von Michaela Necker, gelesen von Monika Fischer.
Nachhören:
OnAir Führung: Stadt der Frauen.
Künstlerinnen in Wien von 1900 bis 1938 – Ausstellung im Unteren Belvedere.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren Frauen im Kunstgeschehen Wiens fest verankert. Sie stellten auf Augenhöhe mit Gustav Klimt oder Egon Schiele aus und leisteten bemerkenswerte Beiträge zur Epoche der Wiener Moderne. Mit dem Anschluss 1938 wurden sie aus der Kunstgeschichte verbannt und vergessen. Es führt Sie Katharina Lovecky, Gestaltung Georg Gatnar.
Nachhören:
20:30 Uhr: Klaviermusik am Abend: Best of Tastenlöwinnen

Im März steht das Programm von radio klassik Stephansdom Kopf, denn in diesem Monat zeigt die holde Weiblichkeit stärkere Präsenz als sonst (siehe „Frauenmonat März“). Musikalisch glänzt die Damenwelt in den Operettenfenstern, im Tagesprogramm mit der jeweiligen „Komponistin des Tages“ und natürlich in der Klaviermusik am Abend. Hier bestreiten ausschließlich Pianistinnen das Programm; es erwartet Sie eine bunte Mischung von einstigen Stars wie Clara Haskil oder Ania Dorfmann über arrivierte Tastenlöwinnen à la Elisabeth Leonskaja, Martha Argerich und Mitsuko Uchida bis hin zu neuen Shootingstars, vertreten etwa durch Yulianna Avdeeva und Claire Huangci. Viel Vergnügen! Eine Sendung von Monika Jaroš.
Mittwoch, 27.3.:
11 Uhr, Rubato: Kosmos Wiener Tanzmoderne
Gertrud Kraus in „Wodka“, Wien um 1924. Theatermuseum © KHM-Museumsverband
Wien zählte im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zu den internationalen Zentren für Modernen Tanz. Isadora Duncan, Grete Wiesenthal, Gertrud Bodenwieser, Rosalia Chladek, Valeria Kratina, Gertrud Kraus, Hilde Holger waren wegweisende Tänzerinnen, Choreografinnen und Pädagoginnen für die europäische Moderne. Die neue Ausstellung im Theatermuseum (ausgerichtet in Kooperation mit der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien) unternimmt den Versuch, diese Künstlerinnen in die große Wien-Erzählung einzuschreiben. Die Schau veranschaulicht die Vielfalt und Dichte einer von Frauen bestimmten Tanzszene, die von der NS-Diktatur zerstört und im Exil weiterentwickelt wurde. Kuratorin Andrea Amort ist live zu Gast im Studio bei Marion Eigl.
17:30 Uhr, Perspektiven: Von Bertha bis Bachmann.
Österreichs große Schriftstellerinnen.
„…das Weib ist durch und durch Genie“ – mit diesen Worten soll Adalbert Stifter seinem Verleger Betty Paoli empfohlen haben. Rund 200 Jahre später weiß zwar fast jeder, wer Adalbert Stifter war, doch Betty Paoli ist den meisten unbekannt.
Monika Fischer holt gemeinsam mit der Germanistin Alexandra Millner österreichische Schriftstellerinnen vor den Vorhang – von Bertha bis Bachmann und noch viele andere, von denen Sie vielleicht noch nie gehört haben.
Alexandra Millner hat die Datenbank Transdifferenz erstellt, um vergessene Schriftstellerinnen und ihr Werk sichtbar zu machen.
Nachhören:
Die Musik in der Sendung haben Frauen komponiert – Cécile Chaminade, Marie Jaëll, Vally Weigl und Johanna Doderer.
Noch mehr Komponistinnen finden Sie hier.
Donnerstag, 28.3.:
Erinnern Sie sich noch an die Stimmen ihrer Großeltern? – Dass diese Stimmen nicht verloren gehen, hat sich die Grazer Unternehmerin Katharina Steiner zur Aufgabe gemacht. Ihr Projekt heißt Herzensstimme. Ein Beitrag von Stefanie Jeller.
Freitag, 29.3.:
17:30 Uhr, Lebenswege: Xenia Hausner. Frauen im Kunstbetrieb. Von Michaela Necker.
In der Malerei von Xenia Hausner gibt es keine genauen Vorgaben. Es sei ein Wagnis. Nix ist fix, sagt sie. Sie begibt sich immer wieder auf eine Abenteuerfahrt. Man sollte nicht vor Eigenliebe zerrinnen, wenn man eine gut gemalte Stelle wegwerfen muss, sagt sie auch. Beim Malen sei sie auf einer Fährte, wie ein Jäger. Auf einer Spur, auf der Suche nach etwas, was man noch nicht hat. Warum sie fast ausschließlich Frauen malt und welche Geschichten zu ihr kommen, darüber spricht sie in den Lebenswegen. Eine Sendung von Michaela Necker.
Nachhören:
Samstag, 30. März 2019
Komponistin des Tages: Helen Buchholtz
24. November 1877 Esch/Alzette – 22. Oktober 1953 Luxemburg-Stadt
Sie gilt mit Lou Koster als erste Komponistin Luxemburgs überhaupt und hinterließ rund 140 Werke. Nach einigen Jahren in Wiesbaden kehrte sie nach dem Tod ihres Mannes wieder nach Luxemburg zurück. Den Nachlass verwaltet www.cid-femmes.lu
19 Uhr: Passionswege: Was Liebe heißt, weiß ich nicht.
Miriam* möchte ihren fünf Kindern die Mutter sein, die sie selbst nie hatte. Ihre eigene Mutter hat sie erst mit 17 Jahren kennengelernt, sie ist im Heim aufgewachsen. „Ich hab’ mein Leben lang versucht, aus diesem verflixten Radl auszubrechen“, sagt sie. Doch auch ihre Kinder waren einige Jahre fremduntergebracht, als Miriam mit psychischen Problemen kämpfte. Nach der Trennung von ihrem letzten Lebensgefährten war sie ein Jahr lang auf der Flucht und immer in Angst vor dem Ex-Partner. „Es war die Hölle.“ Jetzt lebt sie in einem Mutter-Kind-Haus der Caritas und versucht ihren Kindern alles zu geben, was sie kann.
Eine Sendung von Monika Fischer.
*Miriam heißt in Wirklichkeit anders, wir verwenden diesen Namen, um sie zu schützen. Das Bild ist ein Symbolfoto.
Nachhören:
In der Sendung hören Sie unter anderem Werke des Wiener Filmmusik-Komponisten und Schlagzeugers Andy Winkler, er unterrichtet Music Production. Zwei Lieder hat er für Miriams Passionsweg komponiert, das dritte ist auf der CD „Auf nach Spitzbergen!“ der Gruppe The FeMale Jazz Art erschienen. Andy Winkler wird im Juli Gast in den Sommergesprächen auf radio klassik Stephansdom sein.
Sonntag, 31.3.:
17:30 Uhr, Lebenswege: Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß im Interview mit Monika Fischer.
Zum Abschluss unseres Frauenmonats März bittet radio klassik Stephansdom-Redakteurin Monika Fischer die österreichische Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend, Juliane Bogner-Strauß, zum Interview. Gesprächsthemen sind Gewalt gegen Frauen, Einkommensgerechtigkeit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und vieles mehr.
Nachhören:
Komponistin des Tages: Hildegard von Bingen
1098 in Bermersheim vor der Höhe oder in Niederhosenbach – 17. September 1179 im Kloster Rupertsberg bei Bingen am Rhein
Sie war Benediktinerin, Äbtissin, Dichterin, Komponistin und eine bedeutende Universalgelehrte. Die „Symphonia armonie celestium revelationum“ („Symphonie der Harmonie der himmlischen Erscheinungen“) überlieferte Sammlung geistlicher Lieder enthält 77 liturgische Gesänge sowie das liturgische Drama „Ordo virtutum“, das die visionäre Gedanken- und Bilderwelt Hildegards zum Ausdruck bringt. Das Spektrum der Gesänge umfasst Antiphonen, Responsorien, Hymnen, Sequenzen, ein Kyrie, ein Alleluja sowie zwei Symphoniae.
Etwas verpasst?
Woche 3: Frauen in der Kirche – zum Nachhören.
Woche 2: Frauen in Politik und Gesellschaft – zum Nachhören.
Woche 1: Frauenbilder – zum Nachhören.
Klicken Sie hier für das gesamte Programm zum Frauenmonat März auf radio klassik Stephansdom.