Perspektiven

"Es ist eindeutig ein Durchbruch"

19. Februar 2024, 17:30 Uhr

Der Theologe Ewald Volgger zum grundsätzlichen Ja zur Segnung von gleichgeschlechtlich Liebenden im vatikanischen Dokument "Fiducia supplicans".

Rund um den Valentinstag sind in mehreren katholischen Kirchen in Wien wieder Segens-Gottesdienste für Liebende gefeiert worden. Gesegnet werden wollen nicht nur Paare, die dem Ideal der katholischen Lehre entsprechen, sondern auch homosexuelle Paare oder Paare in zweiter Ehe. Das allerdings war bis vor Kurzem offiziell nicht erlaubt. Mit dem jüngsten Schreiben "Fiducia supplicans" gibt der Vatikan ein grundsätzliches Ja zur Segnung dieser Paare.

Das Dokument enthält allerdings zahlreiche Spannungen und lässt viele Fragen offen. Der Liturgiewissenschaftler Ewald Volgger von der Katholischen Universität Linz bezeichnete das Dokument in einem Vortrag der Akademie am Dom dennoch als Durchbruch. Die heftigen Reaktionen, die das Schreiben ausgelöst hat, müssten nun ausgestritten werden. Darin liege aber auch eine Chance, ist Ewald Volgger überzeugt.

Die Weltbischofssynode im Herbst werde unter einem neuen Vorzeichen arbeiten, denn das grundsätzliche Ja zur Segnung von homosexuellen Paaren sei eine Veränderung: „Diese Veränderung wird nicht einfach zurückzunehmen sein, und das ist ein ungemein wertvoller Schritt, wie ich meine.“

 

Mo., 19. Februar 2024, 17.30 – 17.55 Uhr.
Stefanie Jeller fasst die Einschätzungen von Ewald Volgger zusammen.

 

Ewald Volgger ist Professor für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der katholischen Privatuniversität Linz und Mitglied der Liturgiekommision für Österreich.