100 Jahre Niederösterreich

Heute vor 44 Jahren: 5. November 1978

5. November 2022, 17:00 Uhr

5. November 1978: Die Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des bereits fertiggestellten Atomkraftwerks Zwentendorf wird abgehalten.

Die Ausstattung des Atomkraftwerks bis hin zur Schutzkleidung stand bereit. 200 Techniker waren für das Werk speziell ausgebildet worden. Der Bau eines Atomkraftwerks war 1969 beschlossen worden. Die Bauarbeiten begannen 1972. Ab 1970 etablierte sich in Österreich eine Anti-Atomkraft-Bewegung. Es kam unter anderem zu einem Protestmarsch auf der Wiener Ringstraße. Im Gegenzug dazu startete die groß angelegte staatliche Informationskampagne "Kernenergie", die Bedenken in Hinblick auf die Atomkraft zerstreuen sollte. Die Volksabstimmung war die erste bundesweite Volksabstimmung der Zweiten Republik. Angeordnet wurde sie vom damaligen Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger. Am 13. September 1978 wurde als Tag der 5. November festgesetzt. Bei einer niedrigen Wahlbeteiligung von 64,1 % stimmten 50,47 % der Wählenden, eine äußerst knappe Mehrheit, gegen die Inbetriebnahme. Bundeskanzler Bruno Kreisky hat im Falle eines Nein seinen Rücktritt angekündigt, blieb jedoch im Amt. "Deshalb kann ich mich auch nicht aufhängen. Dann gibt es halt ein Kraftwerk nicht", so Kreisky über seinen Rücktritt vom Rücktritt. Im Dezember 1978 wurde das Atomsperrgesetz erlassen. In Zukunft dürfe kein Atomkraftwerk ohne Volksabstimmung errichtet werden. 

Diesen historischen Rückblick präsentiert Ihnen das Haus der Geschichte in St. Pölten.