Thementag
Merito String Instruments Trust
16. Oktober 2023, 08:00 Uhr
Was gehört mit zum Schlimmsten, was einem alten, hochwertigen Streichinstrument passieren kann? Dass es als reine Geldanlage in einem Tresor verschwindet und nicht mehr gespielt wird.
Damit dem nicht so ist, gibt es u.a. den Merito String Instruments Trust von Wolfgang Habermayer. Menschen oder Organisationen, die es sich leisten können, wertvolle Instrumente zu kaufen, sollen diese unter ganz bestimmten Umständen an junge, herausragende Musikerinnen und Musiker verleihen. Merito SIT kümmert sich für Mäzene vom potenziellen Ankauf eines Instrumentes, über die Versicherung und Erhaltung bis hin zur Auwahl der betreffenden Künstlerinnen und Künstler - ein rundum sorglos Paket sozusagen.
So ist es möglich, dass Cellist Eckart Runge (lange Zeit Cellist im Artemis Quartett und seit 2019 als freischaffender Kammermusiker tätig) ein Violoncello von Antonio und Hieronymus Amati spielt und dass die beiden Mitglieder der Wiener Symphoniker Matthias Honeck und Maria Grün Instrumente ebenfalls von Amati und Villaume verwenden dürfen. Kian Soltani hat lange Zeit auf einem von Merito SIT geliehenen Cello musiziert. Corina Belcea, Primaria des Belcea Quartett, tut dies nach wie vor. Die Musikerinnen und Musiker sprechen über ihre eigenen Erfahrungen mit den besonderen Schätzen. Jan Nast, Intendant der Wiener Symphoniker und Linda Uschinski, Leiterin der Abteilung Streichquartette des Impresairat Simmenauer, berichten, welche Auswirkungen herausragende Instrumente auf den Orchester- bzw. Ensembleklang haben.
Und - es gibt den ausgesprochen gut dotierten Merito String Quartet Award, der alle vierJahre an ein ausgezeichnetes junges Streichquartett vergeben wird. Zuletzt 2022 an das Leonkoro Quartett, zu hören auf unserer CD des Tages! Valentin Erben, langjähriger Cellist des legendären Alban Berg Quartetts, erzählt als Juryvorsitzender, wie die Auswahl abläuft und was gerade dieses junge Ensemble auszeichnet.
Redaktion Michael Gmasz.