CD der Woche

Un’alma innamorata

14. Oktober 2023, 07:30 Uhr

Interpreten: Francesca Aspromonte, Arsenale Sonoro, Boris Begelman

Label: Pentatone

EAN: 8717306260831

In Georg Friedrich Händels Oper Serse hat die italienische Sopranistin Francesca Aspromonte im Jahr 2018 ihr Wiener Operndebüt gefeiert und mit Werken von Händel ist sie jetzt auch auf ihrem aktuellen Album Un’alma innamorata zu erleben. Es dreht sich dabei, wie so oft im Leben, um die Liebe. Mehr darüber erfahren Sie auch heute wieder von Michael Gmasz.

Francesca Aspromonte gehört unbestritten zu den bedeutendsten Interpretinnen des Opernrepertoires des 17. und 18. Jahrhunderts. Seit 2019 unterrichtet sie daher auch Interpretation des italienischen Barockrepertoires am Königlichen Konservatorium von Den Haag. Nach zwei Alben, auf denen sie sich mit Werken verschiedener Komponisten beschäftigt hat, von Monteverdi bis Scarlatti, hat sie sich nun für ihre aktuelle CD ausschließlich für Musik von Georg Friedrich Händel entschieden. Und es dreht sich um die Liebe. Aber nicht um die Wirren der Liebe, die das „kleine, pfeileschleudernde Kind“ Cupido verursacht, sondern um Selbstverschuldetes – in positivem wie negativem Sinne.

Versiert führt Francesca Aspromonte ihre volle Sopranstimme durch die herausfordernden Koloraturen in den ausgewählten Kantaten Händels. Dazu zeigt sie uns die unterschiedlichsten Facetten der Liebe. Lässt uns an freudigen Ausbrüchen teilhaben, genauso wie an leidvollen, eifersüchtigen oder tragischen Momenten. Zu den Höhepunkten werden dann vor allem jene Arien, in denen Francesca Aspromonte ins musikalische Zwiegespräch mit dem wunderbaren Geigenspiel Boris Begelmans tritt. Sei es flott virtuos wie bei S’un di m’adora oder schmerzlich-lyrisch wie in Quel povero core. Begelmann leitet dabei das begleitende italienische Originalklangensemble Arsenale Sonoro und tritt auch bei rein instrumentalen Zwischenspielen zwischen den jeweiligen Kantaten als Geigensolist in Erscheinung. Die Musik Georg Friedrich Händels zeigt einmal mehr, wie nahe in der Liebe Licht und Schatten beieinander liegen, und vor allem auch, wie schön beide Seiten klingen können, wenn man die richtigen Töne anschlägt. (mg)