CD der Woche

Driven

18. Januar 2025, 07:35 Uhr

Interpreten: Philipp Schupelius, Yukino Kaihara, Metamorphosen Berlin, Wolfgang Emanuel Schmidt

Label: Genuin

EAN: 4260036258967

Mit unserer CD der Woche präsentieren wir Ihnen diesmal einen neuen, sehr hell leuchtenden Stern am jungen Cellohimmel. Philipp Schupelius, Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbes 2023, ist nun erstmals auf CD zu erleben, nämlich mit mit Vivaldi und Rachmaninow. Eine ungewöhnliche Kombination. Michael Gmasz weiß mehr über den jungen ausgezeichneten Künstler und die Programmzusammenstellung.

Philipp Schupelius, vorwiegend ausgebildet von Wolfgang Emanuel Schmist, ist ein junger Künstler, der in den vergangenen Jahren zum wahren Preisesammler geworden ist. Discovery Award der ICMA, Fanny-Mendelssohn Förderpreis, Boris Pergamenschikow Grant und nicht zuletzt im August 2023 auch Deutscher Musikwettbewerb. Die vorliegende CD ist Teil dieses ersten Preises und Philipp Schupelius hat sie mit für ihn besonderer Musik gefüllt. Konzerte von Antonio Vivaldi und Kammermusikwerke von Sergej Rachmaninow hat er dafür eingespielt, beides Menschen, dielebenszugewandt und voller Energie waren“, wie der junge Musiker findet.

Energie ist ein gutes Stichwort für das Cellospiel von Philipp Schupelius, denn energisch geht es mit Vivaldis h-Moll Konzert RV 424 gleich richtig zur Sache. Auf modernem Cello, frei nach seiner eigenen Interpretation, also weniger mit Blick auf historische Musizierpraxis. Hat in unserer Zeit absolut seine Berechtigung, wie ich finde. Mit leichtem Bogen und schnellen Fingern spielt sich der Solist über halsbrecherische Sechzehntel Kaskaden. Da hat er sich den langsamen Satz redlich zum Ausruhen verdient, wobei dieser zwar ruhiger aber mit der gleichen Energie versehen ist. Ebenso kräftig und flott gelingt das a-Moll Konzert RV 418, zu dem Schupelius auch gleich einen eigenen Kadenzsatz beisteuert, in dem er Vivaldi und Rachmaninow musikalisch aufeinandertreffen lässt. Apropos Rachmaninow. Eine ganz andere Energie und auch Klangfarbe bringt Philipp Schupelius bei den Kammermusikwerken des romantischen Komponisten ein. Hier liegt der Bogen flach und satt auf den Saiten, wie ein Maler trägt er die Musik teils pastos auf. Trotzdem wirkt auch hier nichts schwer und träge. Das Kammerorchester Metamorphosen Berlin sowie die Pianistin Yukino Kaihara sind verlässliche Stützen an seiner Seite. Hier lernen wir einen Musiker kennen, der uns sicher noch viel Freude bereiten wird! (mg)