Perspektiven

Gotteskrieger - Der Kampf um den rechten Glauben.

23. Mai 2022, 17:30 Uhr

Männer in Rüstungen in der Schlacht
Stift Klosterneuburg

Religiöser Fundamentalismus ist kein Phänomen der Gegenwart. Über die gesamte Menschheitsgeschichte entbrannten immer wieder Kämpfe um den „wahren“ Glauben. Sie bereiteten den Boden für Fan­tasten und Reformer ebenso wie für gnadenlose Fanatiker und zynische Profiteure – eine gesell­schaftliche Zerreißprobe, über deren Aktualität nachzudenken sich lohnt.

Die Ausstellung „Gotteskrieger“ in der Salla Terrena in Stift Klosterneuburg fokussiert auf den Wiener Raum und seine Beziehungen zu Böhmen und Mähren in der Hussitenzeit. Jan Hus, aus der österreichisch-katholischen Erinnerung gedrängt, war auf tschechischer Seite zur nationalen Identifikationsfigur geworden.

Seine intellektuellen Plädoyers gegen Papst- und Königtum rüttelten an den Grundfesten der mittelalterlichen Herrschaft und fanden auch in Wien zahlreiche Anhänger. Papsttreue Katholiken versuchten aus Böhmen nach Mähren und weiter nach Österreich zu fliehen. Der österreichische Herzog Albrecht, der Wiener Juden ermorden ließ, um mit deren Geld Kriege zu finanzieren, zog an der Seite des Königs gegen die Hussiten, die sich Zug um Zug Wien und Klosterneuburg näherten.

Eine Ausstellungsführung mit Kuratorin Maria Theisen von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Gestaltung: Stefan Hauser.

© Stefan Hauser