CD der Woche

Mozart: Posthorn-Serenade

22. März 2025, 07:35 Uhr

Interpreten: Mozarteumorchester Salzburg, Reinhard Goebel

Label: Berlin Classics

EAN: 885470030227

Im August 2023 hat das Mozarteumorchester Salzburg eine neue CD Edition bei Berlin Classics begonnen. Chefdirigent Roberto González-Monjas dirigierte damals Serenaden von Wolfgang Amadeus Mozart. Nach Bruckner, Henze und Richard Strauss kehrt das Mozarteumorchester Salzburg auf seiner jüngsten CD nun unter Reinhard Goebel wieder zurück zu Mozart.

Die Mozartkugel rollt wieder, und das bereits zum fünften Mal. Gemeint ist damit natürlich die stilisierte Mozartkugel in buntem Stanniolpapier, diesmal im Farbton Apricot, auf dem Cover der aktuellen CD-Reihe des Mozarteumorchesters Salzburg. Die sogenannte Posthornserenade von Wolfgang Amadeus Mozart, also die Serenade in D-Dur KV 320, hat Reinhard Goebel mit den Musikerinnen und Musikern des Mozarteumorchesters in den Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit gestellt. Umrahmt von den zwei Märschen in D-Dur KV335.  Schon die ersten Klänge des ersten Marsches verheißen Großes. Hier wird Mozart nicht als klassische Pflichtübung gesehen.

Das wäre aber unter der fundierten Leitung von Reinhard Goebel auch gar nicht möglich. Zu sehr brennt der alte Musik Spezialist für alles, was er macht. Sei es Veracini, Bach, Telemann oder, wie hier, Mozart. Historisch informiertes Musizieren bedeutet für Goebel in erster Linie Musizieren! Und dann kommen seine wissenschaftlichen und spielpraktischen Erfahrungen und Ansätze dazu. Und das merkt man auch hier bei Mozart. Schön frisch und knackig spielt das Mozarteumorchester, man spürt nach den ersten Einleitungstakten, wenn das Allegro con spirito Fahrt aufnimmt, wie die Musikerinnen und Musiker sich mit Goebel einschwingen. Dass diese Serenade genauso gut Oboen-, Flöten- oder Fagottserenade heißen könnte, zeigen die Sätze drei und vier, in denen sich die angesprochenen Instrumente bzw. deren Spielerinnen und Spieler in Höchstform zeigen. Den Ehrenplatz mit dem Titel hat sich aber das Posthorn mit seinem Solo im zweiten Trio des zweiten Menuetts verdient. Auch sehr schön. (mg)