Predigten Josef Grünwidl
Predigt zum Ostersonntag (20. April 2025)
20. April 2025, 10:15 Uhr
Administrator Josef Grünwidl predigte in der Messe am Ostersonntag über die Auferstehung als „ein Ereignis, das unsere Vorstellungskraft übersteigt und unsere Weltsicht sprengt.“ Dabei zeichne das Johannesevangelium das Bild einer österlichen Kirche mit drei Bausteinen.
„Die Auferstehung Jesu am ersten Tag der Woche ist der „Ur-Ostersonntag“ und alle anderen Sonntage sind wöchentlich wiederkehrende kleine Osterfeste. Was bräuchten wir in unserer Zeit notwendiger als eine wöchentliche Auffrischung der Osterhoffnung, als eine regelmäßige österliche Immunisierung gegen Gleichgültigkeit und Resignation?“
Grünwidl betonte, dass es daher notwendig sei, den Sonntag zu feiern: „Halten wir den Sonntag, und der Sonntag wird uns halten!“
Als zweiten Baustein für die österliche Kirche nannte Grünwidl das Zeugnis der Frauen. „Die Tatsache, dass am Ostermorgen, an einer so entscheidenden, für das Leben der Kirche geradezu existentiellen Schnittstelle nicht Männer, sondern Frauen standen, gibt mir zu denken.“ So waren Frauen die ersten am Grab. In Bezug auf die heutige Zeit hielt Grünwidl fest: „Auch die Nachfolger der Apostel und alle kirchlichen Gremien sind gut beraten, wenn sie sich von Frauen informieren und mobilisieren lassen und ihr Zeugnis ernst nehmen. Könnte es sein, dass gerade Frauen, eingesetzt in Verkündigung und Ämter, einbezogen in kirchliche Entscheidungsgremien und Leitungsebenen neue österliche Impulse für das Leben der Kirche mitbringen?“
Als dritten Baustein für eine österliche Kirche identifizierte Grünwidl die gelebte Liebe. Dabei beschreibt er den „berühmten Wettlauf der beiden Jünger zum Grab.“ Petrus der Vertreter von Amt und Hierarchie, und der Lieblingsjünger Johannes der Vertreter der Liebe. Johannes ist vor Petrus beim Grab. Für Grünwidl zeigt sich: „Kirchliche Ämter und Strukturen sind wichtig, doch erst durch die gelebte Liebe wird die Osterbotschaft der Kirche lebendig und glaubwürdig.“