Rezensionen

The Clarinet Trio Anthology.

14. Mai 2022, 08:15 Uhr

Gestern Abend wurden am Wiener Rathausplatz die Wiener Festwochen eröffnet. Im Süden Österreichs, auf der Kärntner Burg Taggenbrunn hoch über dem St. Veit/Glan mit Blick ins Land musizierten drei Freunde aus Kindertagen. Stephan Koncz, Christoph Traxler und Daniel Ottensamer begeisterten mit The Clarinet Trio Anthology das Publikum. Musikchefin Ursula Magnes berichtet über die .

Der Kärntner Alfred Riedl hat sich mit seinerUhrenmarke Jacques Lemans ein Imperium geschaffen. Einen bedeutenden Teil davon, hat er in die Wiederbelebung von Burg Taggenbrunn gesteckt. Umrankt von Weinreben im Sinne einer uralten Tradition sind die Taggenbrunner Festsspiele zu einem inspirierenden Festspielort geworden. Denn wo die Muse wohnt, war der Wein nie fern. Für Künstler wie Publikum gleichermaßen. Binnen weniger Momente sind die Besucherinnen und Besucher dem Alltag entflohen und von der Abendstimmung überwältigt.

Zur Geschichte des Wiederaufbaus der Ruine Burg Taggenbrunn passt auch The Clarinet Trio Anthology dazu. Aus einem Konzertprogramm mit den Klassikern des Repertoires von Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms wurde eine Feldforschung, die seit gestern mit einer 7 CDs umfassenden Box dokumentiert ist. Für das Publikum der Taggenbrunner Festspiele spielten Daniel Ottensamer, Klarinette, der auch launig durch das Programm führte, Stephan Koncz, Cello, und der Pianist Christoph Traxler, einzelne Sätze aus der neuen Klarinttentrio-Anthologie. Entdeckungen wie jenes Trio von Paul Juon oder dem Schweizer Jazzer Oliver Schnyder.

Die drei Musiker übertrugen ihre unbändige Musizierfreude auf das Publikum. Sie erzählen mit der Musik virtuose wie einfühlsame Geschichten. Klarinettist Daniel Ottensamer pflegt ein selten zu hörendes, tragfähiges Piano, das aus der jahrelangen Arbeit im Graben des Wiener Staatsopernorchesters kommt. Und er spielt groß auf, wenn es die Musik verlangt. Der Leader aber ist umgeben von zwei weiteren Musikern, die dem um nichts nachstehen, im Gegenteil: die drei Instrumentalisten wie aus Quecksilber bilden eine unzertrennliche musikalische Einheit.

Großes Kino für die Besetzung Klarinette, Klavier und Violoncello, die damit vielleicht ihren Durchbruch schafft.