Perspektiven

Vor 100 Jahren: Die erste Gemeinschaftsmesse.

25. Mai 2022, 17:30 Uhr

Miteinander beten, singen und die Bibel in deutscher Sprache hören, das ist der heute selbstverständliche Ablauf eines Sonntagsgottesdienstes. Jahrhundertelang war allerdings das aktive Mitwirken der Gläubigen nicht gegeben und die Messe allein auf den Priester konzentriert. Er „zelebrierte“ mit dem Rücken zum Volk, in lateinischer Sprache und nötigenfalls auch ganz ohne das Volk. 

Eine Messe am 25. Mai 1922 in der romanischen Kapelle St. Gertrud in Klosterneuburg gilt als Geburtsstunde der Volksliturgischen Bewegung von Klosterneuburg, die über mehrere Etappen zur Liturgiereform durch das Zweite Vatikanische Konzil und zur Reform der Messbücher führte, die heute verwendet werden. An diesem Christi Himmelfahrtstag des Jahres 1922 feierte Pius Parsch, Chorherr aus dem Stift Klosterneuburg, erstmals mit einer Gruppe von rund 200 Männern und Frauen eine Messe, bei der diese aktiv beteiligt waren. “Aktive Teilnahme bedeutet nicht, dass alle irgendwie beschäftigt sind, als Vorsänger oder Lektoren etwa, sondern dass alle mit dem ungeheuerlichen Geheimnis der Messe verbunden sind, dort wo Gott den Menschen berührt und wandelt”, erklärt Andreas Redtenbacher, Leiter des Pius Parsch-Instituts in Klosterneuburg. 

Zum 100-jährigen Jubiläum hat radio klassik die romanische Kapelle St. Gertrud besucht und mit Andreas Redtenbacher sowie Pfarrer Johannes Kittler und mit der Kirchenmusikerin Andrea Hubeny gesprochen. 

Mittwoch, 25. Mai 2022, 17.30-17.55 Uhr.
Eine Sendung von Stefanie Jeller.

 

 

VERANSTALTUNGSHINWEIS:

25. Mai 2022
„100 Jahre Liturgische Bewegung von Klosterneuburg“

17:30 Uhr Festliche Vesper im Stil von Pius Parsch

18:00 Uhr Bischofsmesse mit Weihbischof Dr. Anton Leichtfried, Organist: Prof. Peter Planyavsky, Chor: Diözesankonservatorium Wien und Singkreis St. Gertrud.

19:30 Uhr Festakt im Augustinussaal des Stifts Klosterneuburg:
Weihbischof Dr. Anton Leichtfried: „Die Bedeutung Klosterneuburgs für die Liturgie der Kirche“
Univ.-Prof. Dr. Johann Pock, Dekan der Kath.-Theol. Fakultät Wien: „Liturgie des Volkes – Liturgie der Zukunft“ (Festrede)
Univ.-Prof. Dr. Rudolf Pacik / Dipl.-Theol.in Andrea Ackermann: „Von der ersten ‚liturgischen Messe‘ in Klosterneuburg zur ‚Betsingmesse‘ in den Diözesangesangbüchern“
Musikalische Gestaltung: TWOgether! Chor der Musikschule und des BG/BRG Klosterneuburg 

Anschließend: Agape im Binderstadl des Stifts