MMAG. BERNADETTE SPITZER
Von Anfang an
Meine Personalnummer 004 zeigt an, dass ich von Anbeginn dabei bin und bereits mein halbes Leben für das Radio arbeite. Die Räumlichkeiten sah ich zum ersten Mal als Baustelle. Überall war Staub, denn es war viel zu tun, um aus der ehemaligen WG eine Heimat für Radioschaffende zu machen. Der erste offizielle Arbeitstag war der 1. Juli 1998. Da erstellten wir eine Einkaufsliste, auf der unter anderem Geschirr stand, denn wir hatten wohl Möbel, aber keinen Inhalt. Das hat sich schnell geändert.
Mein Theologie-Studium und Erfahrung bei Blue Danube Radio (heute FM4) hatten mir den Weg zu Radio klassik Stephansdom geebnet, in eine Welt der Vielfalt, sowohl handwerklich als auch inhaltlich. Von Kurzbeiträgen zu mehrstündigen Reihen, von scheinbar unscheinbaren Menschen zu Promis – alles ist möglich! Zusätzlich zu viel positivem Feedback bin ich mit einem Radiopreis der Erwachsenenbildung belohnt worden.
Meine Steckenpferde sind momentan Heilige und der Humor. Ich porträtiere täglich kurz auf möglichst geerdete Weise jemanden, der „zu den Altären“ erhoben worden ist. Seinen schriftlichen Niederschlag hat das im Buch „Von Bischofsstab bis Besenstiel“ (Wiener Dom-Verlag, 2020) gefunden. Und ich sammle im Rahmen einer Kolumne für die Wiener Kirchenzeitung „Der SONNTAG“ Anekdoten aus der kirchlichen und der kulturellen Welt – gerne auch von Ihnen!
Meine Eltern – beide klassische Musiker – haben mich Bekannten gegenüber einmal als ihre „Radio klassik Stephansdom-Tochter“ bezeichnet. Kein Wunder, enthält doch die Frequenz 107,3 mein Geburtsdatum. Das Radio ist eben meine Heimat…